Pedro Lourenço (49) stammt aus Alenquer, einer Provinzstadt mit 45 000 Einwohnern. Wegziehen wollte er nie – «auch weil das Leben in Städten wie Lissabon zu teuer wäre», sagt er. Paula Mateus (49) kam einst für die Ausbildung aus Évora im Landesinneren in die Region um Lissabon. Sie gewöhnte sich an das kleinstädtische Leben. Und wenn ihr der Sinn nach Kultur steht, ist sie in einer halben Autostunde in der Hauptstadt.
Paula arbeitet im örtlichen Gymnasium als Lehrerin, Pedro lehrt Philosophie in Lissabon. Das Paar lebt mit den Söhnen Henrique (19) und Vicente (10) in einem Haus aus dem 19. Jahrhundert im historischen Kern von Alenquer. Der Ort liegt in einer hügeligen Region, in der vor allem Weinbau und Viehzucht betrieben werden. In den letzten Jahren haben sich auch Logistikfirmen angesiedelt.
Finanzielle Situation
- Haushaltseinkommen: 6700 Franken brutto pro Monat
- Kosten fürs Wohnen: 170 Franken für Hypothekarzinsen pro Monat, 380 Franken für Strom und Wasser, 95 Franken für Gas
- Kosten für die Krankenversicherung: 241 Franken pro Monat
- Steuern: 20 200 Franken pro Jahr
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Paula: Ja, auch wenn unser altes Haus nicht gross ist.
Pedro: Wir konnten das Haus günstig kaufen und renovierten es selbst. Anderswo wäre ein Eigenheim unerschwinglich gewesen.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Paula: Für die Jungs Hamburger mit Pommes frites und Salat.
Pedro: Und für uns Fisch, Salat und Obst.
Was bestimmte Ihre Berufswahl?
Paula: Ich wollte nach dem Studium rasch eine Arbeit finden und wurde Lehrerin.
Pedro: Ich war zuerst ebenfalls Lehrer. Dann erhielt ich eine Stelle als Philosophiedozent an der Uni in Lissabon. Ich hatte Glück.
Welche Verkehrsmittel benutzen Sie?
Paula: Ich fahre Auto. Unser Städtchen liegt am Berg, es gibt keine Velorouten.
Pedro: Ich habe keinen Führerausweis und benutze daher öffentliche Verkehrsmittel. Einen Zug nach Lissabon gibt es nicht, deshalb fahre ich mit dem Bus.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Paula: Etwa 10 Minuten bis zur Schule.
Pedro: Mit dem Bus bin ich etwa in 90 Minuten am Arbeitsplatz.
Wie lange arbeiten Sie?
Paula: 35 bis 40 Stunden – je nachdem, wie viel ich korrigieren muss.
Pedro: Bei mir sind es auch rund 40 Stunden.
Wo verbrachten Sie Ihre letzten Ferien?
Paula: Am Meer in Südportugal.
Sparen Sie Geld?
Pedro: Für alle Fälle haben wir etwas Geld auf der Seite.
Paula: Aber zu viel reicht es nicht.
Was war für Sie die grösste Veränderung in den vergangenen Jahren?
Paula: Während der Coronapandemie entdeckte ich die Internetwelt. Ich nahm online an Seminaren weltweit teil. Das ist geblieben.