Die Kleinstadt Phetchabun liegt 350 Kilometer nördlich der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Hier leben Saypirun Panoun (44) und ihr Mann Parpasson Wongnikom (47) mit Sohn Nattakron (10) und Tochter Naphatson (18) in einem traditionellen Haus auf Stelzen. Mutter Saypirun Panoun ist Marketingleiterin eines grossen Bio-Bauernhofs, Vater Parpasson ist selbständiger Maurer. Ihr Haus und die umliegenden Hütten gehören ihrer erweiterten Grossfamilie, weshalb sie keine Miete bezahlen müssen.
Wohnzimmer und Küche befinden sich im Freien. Es steht immer etwas zu essen auf dem Tisch, die Verwandten sind oft zu Besuch.
Finanzielle Situation
- Monatliches Haushaltseinkommen: Durchschnittlich 1000 Franken
- Kosten für das Wohnen pro Monat: 100 Franken für die Nebenkosten, 25 Franken für Telefon
- Kosten für die Krankenversicherung: 11 Franken pro Monat für die Mutter, bezahlt vom Arbeitgeber. Der Vater und die Kinder sind staatlich versichert.
- Steuern: Die Mutter bezahlt 50 Franken pro Jahr, der Vater keine.
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Saypirun: Wir geniessen unser Leben sehr.
Was gibt es heute zu essen?
Parpasson: Wir essen mit der Grossfamilie. Die Mutter meiner Cousine kocht Hühnersuppe mit Kokosmilch (Thom kha kai), scharfe Sauce (Nam phrik), gebratenen Fisch und sautierte Wasserwindengewächse.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen?
Saypirun: Ich bin schon 25 Jahre bei dieser Bio-Farm tätig. Heute arbeiten 900 Leute hier. Parpasson: Früher war ich Kehrichtwagen-Chauffeur für staatliche Betriebe. Seit zwei Jahren arbeite ich als selbständiger Maurer.
Wie viele Stunden arbeiten Sie pro Tag?
Saypirun: Acht Stunden.
Parpasson: Acht Stunden.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Saypirun: Mit dem Auto dauert mein Weg 30 Minuten, bei meinem Mann ist es je nach Auftrag unterschiedlich.
Welche Verkehrsmittel benutzen Sie?
Parpasson: Für kurze Strecken den Roller, für längere das Auto.
Wo waren Sie zuletzt in den Ferien?
Parpasson: Im April verbrachten wir fünf Tage am Meer in Danang, Vietnam.
Wie viel Geld können Sie sparen?
Saypirun: Etwa 250 Franken im Monat.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Saypirun: Wir schicken unsere Tochter an eine Privatschule.
Was beschäftigt Sie im Moment?
Saypirun: Alles wird teurer. Vor ein paar Jahren kostete eine Portion Fried Rice 25 Baht (65 Rappen), heute sind es 60 (Fr. 1.60).
Haben Sie Pläne für die Zukunft?
Saypirun: Wir wollen unseren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen. Unsere Tochter möchte Ärztin werden. Ich träume davon, eine Bio-Farm zu haben – und eine Fischzucht.
