Viele Leute fürchten sich vor den Risiken des Elektrosmogs, der von Hochspannungsleitungen ausgeht. Die Stromleitungen senden im niederfrequenten Bereich massive Strahlung aus. Selbst Gebäudemauern schirmen diese laut Bundesamt für Umwelt nur zum Teil ab.
Die Einwohner von Benglen ZH, des Aargauer Reusstals, des Berner Seelands oder von Grône VS wehren sich gegen solche Stromleitungen. Sie fordern, die Leitungen in den Boden zu verlegen – bis heute jedoch vergeblich.
Auch für Martin Forter von der Organisation «Ärzte für Umweltschutz» ist die Verlegung in die Erde die einzige «sinnvolle Alternative». Behörden und Politiker wiegeln jedoch ab.
Nun warnt auch ein umfassender Bericht der französischen Gesundheitsbehörde Anses vor den Risiken: Die Behörde hat während der vergangenen fünf Jahre die Folgen des Elektrosmogs von Hochspannungsleitungen für die Gesundheit untersucht. 50 Wissenschafter aus verschiedenen Disziplinen und von renommierten französischen Forschungszentren waren beteiligt. Sie prüften Studien und Berichte aus der ganzen Welt. Ihr Fazit: Vor allem Kinder sind gefährdet. Die Forscher stellten fest, dass Kinder auffällig häufig an Leukämie erkranken, wenn sie in der Nähe von Hochspannungsleitungen aufwachsen. Die Anses-Forscher fordern, keine Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen oder Spitäler in einem solchen Umfeld zu bauen.
Die Forscher untersuchten auch, ob der Elektrosmog von Hochspannungsleitungen zu Demenz, Parkinson und Krebs führen kann. Sie stellten aber keinen Zusammenhang fest.
Experten fordern tieferen Grenzwert für die Schweiz
Das Bundesamt für Umwelt schreibt, in der Schweiz gelte ein Grenzwert von 1 Mikrotesla für die Strahlung von Hochspannungsleitungen und vergleichbare Anlagen. Er muss überall eingehalten werden, wo sich Menschen – auch nur für kurze Zeit – aufhalten. Die Anses-Forscher fordern aber einen Grenzwert für Anwohner und Arbeiter von 0,4 Mikrotesla. Die Vereinigung Ärzte für Umweltschutz will einen Grenzwert von 0,2 Mikrotesla.
So schützen Sie sich gegen Elektrosmog
Lassen Sie zu Hause die Strahlung von einem Baubiologen messen. Die Belastung sollte langfristig nicht über 0,4 Mikrotesla liegen. Mehr Informationen unter: www.buergerwelle-schweiz.org
Vorhänge mit eingewobenen Metallfäden halten die Strahlen ab.
Anlaufstellen für elektrosensible Menschen: Buergerwelle.ch, Diagnose-funk.org, Gigaherz.ch, Gesund-wohnen.ch
Im «Gesundheitstipp»- Merkblatt «Adressen von Messtechnikern für E-Smog-Analysen» finden Sie eine Liste von Fachpersonen. Herunterladen unter Gesundheitstipp.ch } Merkblätter } Gesundheit und Umwelt.