Weisse Hemden sind ein Klassiker. Mit Anzug passen sie zu förmlichen Anlässen. Und zu Jeans und Pullover wirken sie lässig. Doch wie steht es um ihre Qualität? saldo liess zehn weisse Herrenhemden in einem Textillabor untersuchen. Ausgewählt wurden Langarmhemden in modischen Schnitten. Die Experten prüften, wie stark die Hemden beim Waschen eingehen, wie robust sie sind und ob sie angenehm zu tragen sind (siehe «So wurde getestet»). Nach zehn Waschgängen war das Hemd «Superslim Fit» von Zara am meisten eingegangen. Bereits im Neuzustand war es sehr eng geschnitten. Beim Waschen hatte es eine volle Kleidergrösse verloren.
Erfreulich: Immerhin sieben Hemden schnitten gut ab. Testsieger wurde das Modell von Navyboot. Auch nach mehrmaligem Waschen war es fast noch neuwertig. Beim Prüfpunkt Scheuerfestigkeit schaffte es allerdings nur knapp eine gute Teilnote. Mit 99 Franken ist es eines der teuersten Produkte im Test.
Beim Migros-Hemd wellte sich die Knopfleiste etwas
Weniger als die Hälfte kostet das gute Hemd der Migros-Eigenmarke John Adams. Es erreichte beim Tragkomfort Bestnoten. Auch den Waschtest bestand es mit einer guten Note. Abzüge gab es für die Seitennaht und die Knopfleiste. Sie waren nach dem Waschen leicht gewellt.
Das günstigste getestete Hemd der C-&-A-Eigenmarke Angelo Litrico kostet Fr. 29.90. Es erreichte zwar eine gute Gesamtnote. Punkto Waschbarkeit konnte es aber mit den besten Hemden nicht mithalten: Es verlor durch das Waschen sowohl an Kragen, Ärmel und Rücken verhältnismässig viel von seiner ursprünglichen Grösse. Besonders robust war das H-&-M-Produkt. Es überstand 50 000 Scheuerungen spielend – ohne Löcher oder Abnützungen. Grund: Zur Baumwolle wurde im Stoff auch ein grösserer Anteil von Polyamid und Elasthan gemischt. Diese Kunststoffe machen das Hemd beständiger. Allerdings ging es beim Waschen etwas ein.
Positiv: Das Labor wies in keinem Hemd Formaldehyd nach. Der Stoff wird unter anderem eingesetzt, um die Hemden bügelfrei zu machen. Er gilt als schädlich für Gesundheit und Umwelt.
Wichtige Pflegetipps für Hemden
Waschen: Die empfindlichsten Stellen an einem Hemd sind Manschetten und Kragen. Um sie zu schonen, kann man sie nach innen schlagen und die Kragenstäbchen herausnehmen, bevor das Hemd in die Waschmaschine kommt.
Fleckenentfernung: Gegen gelbe Verfärbungen am Hemdkragen helfen Geschirrspülmittel oder Gallseife. Vor dem Waschen die Flecken damit einreiben. Blutflecken lassen sich am besten entfernen, wenn man das Hemd vor dem Waschen in ein kaltes Salzwasserbad legt. Kugelschreiberstriche kann man mit Haarspray loswerden: einfach einsprühen, ausbürsten und waschen.
Trocknen: Nach dem Waschen das Hemd möglichst schnell aufhängen. Kräftig ausschütteln, Ärmel und Knopfleisten gerade ziehen. Lässt man das Hemd an einem Bügel trocknen, kann man es einfacher bügeln.
Bügeln: Kragen und Manschetten sollten nicht zu heiss und nicht zu lange gebügelt werden. Sonst kann sich der Klebstoff lösen, der die Verstärkung fixiert. Am besten ist das Ergebnis, wenn das Hemd beim Bügeln noch feucht ist.
So wurde getestet
Waschbarkeit: Bevor die Laborexperten die Hemden in die Waschmaschine legten, massen sie Kragenweite, Rückenlänge und Ärmellänge. Das wiederholten sie nach zehn Waschgängen. So überprüften sie, wie viel von ihrer ursprünglichen Grösse die Hemden eingebüsst hatten. Ausserdem bewerten zwei Fachleute das Aussehen der Hemden nach dem Waschen: Haben sich Fäden gelöst? Sind Fusseln, Löcher oder Formveränderungen sichtbar?
Tragkomfort: Die Experten prüften jedes Hemd an einem Model. Im Neuzustand wurde getestet, wie gut dieser Person das Hemd passt: Sitzt es an Taille, Ärmel und Kragen gut? Ist es zu eng oder zu weit?
Scheuerfestigkeit: Jeder Hemdenstoff wurde bis zu 50 000 Mal gegen ein anderes Baumwollgewebe gescheuert. Bewertet wurde, wie schnell sich Fäden lösen und Löcher bilden.
Die verschiedenen Schnitte
Slim Fit
Einige Hersteller bezeichnen diesen Schnitt auch als «Body Fit». Solche Hemden haben einen taillierten, schlanken Schnitt. Sie betonen die Figur und eignen sich für schlanke, sportliche Männer.
Modern Fit
Manchmal auch als «Shaped Fit» bezeichnet. Dieser Schnitt ist leicht tailliert. Er wirkt dadurch etwas modischer als Regular-Fit-Hemden, ist aber weniger eng als Slim-Hemden.
Regular Fit
Gerader Schnitt. Er heisst auch «Classic Fit». Brust und Taille sind bei diesem herkömmlichen Schnitt ungefähr gleich weit.
So liegt das Hemd nicht zu eng am Körper.