Die Nationalbank hat den Leitzins im September auf 1 Prozent gesenkt. Das hat direkten Einfluss darauf, wie viel Sparer von der Bank erhalten. Deutlich ist das bei Kassenobligationen ersichtlich. Damit leihen Anleger einer Bank für eine feste Laufzeit Geld und erhalten dafür einen garantierten Zins. Vor einem Jahr zahlte die Cembra Money Bank auf fünfjährige Kassenobligationen 2,4 Prozent Zins. Jetzt sind es noch 1,2 Prozent – also halb so viel. Eine saldo-Stichprobe zeigt: Grossbanken bieten meist schlechtere Konditionen als kleine Banken.
Die Zinsen sind auch regional unterschiedlich: Sparer in der französischsprachigen Schweiz erhalten oft mehr Zins als in der Deutschschweiz. Für kurzfristig nicht benötigte kleinere Beträge eignen sich Sparkonten. Gelder können rasch wieder abgezogen werden. Das beste Angebot hatte mit 1,1 Prozent die Cembra Money Bank, noch vor der Handybank Zak mit 1,05 Prozent. Etwas mehr Zins gibt es bei Sparkonten mit Sonderkonditionen und bei Anlagesparkonten.
Sparkonten mit Sonderkonditionen haben meist längere Kündigungsfristen und betragsmässige Obergrenzen für die Rückzahlung innert einer bestimmten Frist. Manchmal ist ein attraktiver Zins zeitlich begrenzt, so wie beim besten Angebot der Bank WIR: Ende Februar 2025 wird das Sparkonto Plus mit einem Zins von 1,8 Prozent automatisch in ein «Treue-Sparkonto» umgewandelt – dieses wird momentan nur zu 1,35 Prozent verzinst.
Wer Gelder für mindestens zwei Jahre auf die hohe Kante legen will, sollte immer auch die Konditionen von Kassenobligationen anschauen. Denn die Zinsen bei Sparkonten sind nicht garantiert. Die Banken können sie jederzeit weiter senken. Bei Kassenobligationen hingegen ist die Höhe des Zinses während einer festen Laufzeit garantiert. Die Sparkasse Nyon bietet zurzeit die besten Zinsen, nämlich je nach Laufzeit zwischen 1,4 und 1,6 Prozent.
Bei grösseren Beträgen kommt kurzfristig auch Festgeld in Frage
Wer kurzfristig einen grösseren Geldbetrag ab etwa 100'000 Franken nicht für laufende Bedürfnisse braucht, sollte sich bei den Banken nach Festgeld erkundigen. Ähnlich wie bei Kassenobligationen garantiert die Bank den Zins während einiger Monate. Sparer können die aktuellen Festgeldzinssätze bei den Banken erfragen. Zum Zeitpunkt der saldo-Stichprobe am 14. Oktober waren die Unterschiede beträchtlich. Für zwölf Monate hatte die Bank BSU mit 0,8 Prozent das beste Angebot für Festgeld.
Für sechs und drei Monate bot die Crédit Agricole Next Bank mit 0,83 und 0,8 Prozent am meisten Zins. Die UBS und die Graubündner Kantonalbank gaben saldo keine Auskunft. Um die Suche nach geeigneten Konten zu vereinfachen, führt saldo im Internet die besten zehn Zinsangebote auf. Die Übersicht wird alle zwei Monate aktualisiert.