Günstigeres Schweizer Fleisch im Fachmarkt
Die Carnacenter-Fachmärkte verkaufen Schweizer Frischfleisch günstiger als Migros und Coop. Nicht nur Gastro-Profis, auch Privatpersonen haben Zutritt in die Läden.
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saldo 03/2016
17.02.2016
Thomas Lattmann
Coop und Migros verkaufen 78,6 Prozent aller Fleisch- und Wurstwaren der Schweiz. Das Duopol bestimmt die Preise. Doch es geht auch günstiger. Türkische Quartierläden etwa verkaufen Schweizer Fleisch für rund die Hälfte des Preises der Grossverteiler (saldo 6/15).
Oft günstiger als Migros und Coop sind auch die sechs Carnacenter C&C in d...
Coop und Migros verkaufen 78,6 Prozent aller Fleisch- und Wurstwaren der Schweiz. Das Duopol bestimmt die Preise. Doch es geht auch günstiger. Türkische Quartierläden etwa verkaufen Schweizer Fleisch für rund die Hälfte des Preises der Grossverteiler (saldo 6/15).
Oft günstiger als Migros und Coop sind auch die sechs Carnacenter C&C in den Kantonen Thurgau,
St. Gallen und Zürich. Sie sind sowohl für Privathaushalte wie für Gastronomen geöffnet.
Einige Preisbeispiele in der Carnacenterfiliale in Winterthur für Schweizer Frischfleisch, ohne Berücksichtigung von Tierhaltungs-Labeln:
- Rinds-Entrecôte der Qualitätsstufe I kostet im Carnacenter Fr. 54.80 pro Kilo, bei Coop und Migros muss man dafür mindestens 74 Franken hinblättern – 35 Prozent mehr.
- Schweinshackfleisch ist für Fr. 11.80 pro Kilo erhältlich, bei der Migros zahlt man dafür gut 20 und bei Coop 18 Franken.
- Kalbsgeschnetzeltes verkauft das Carnacenter für Fr. 38.80 pro Kilo. Die Migros verlangt dafür 49 Franken und Coop Fr. 48.50.
Preislich nicht mithalten kann das Carnacenter mit den Billiglinien der Grossverteiler: Wird ein Fleischstück unter dem Label M-Budget oder Prix Garantie angeboten, ist es in der Regel günstiger als im Fleischfachmarkt. Ausnahme: Ein ganzes Schweizer Poulet ist mit Fr. 5.90 pro Kilo Fr. 1.60 Franken günstiger als bei Coop und der Migros.
Christoph Caspar, stellvertretender Geschäftsführer der Carnacenter Holding, sagt, dass die sechs Läden zum Teil von denselben Lieferanten beliefert werden wie die Grossverteiler. Die Preise in den Fleischfachmärkten bezeichnet er als «fair». Die Carnacenter seien ursprünglich der Gastronomie vorbehalten gewesen. Wirte seien besonders preissensibel. Nach der Öffnung für das breite Publikum habe man weiterhin auf günstige Preise gesetzt.
Die Migros und Coop weisen darauf hin, dass sie immer mehr Fleisch aus tierfreundlicher Haltung anbieten, die über die Anforderungen der Schweizer Tierschutzverordnung hinausgehe. Solches Label-Fleisch sei teurer als konventionell produziertes.