Bei Fotopost24 gab es bereits auf Seite 2 des gelieferten Fotobuchs die erste Enttäuschung. Die malerische Gasse in Genua wirkt dunkel und flau. Die vielen Details, die das Originalfoto ausmachten, waren kaum zu sehen. Ähnlich bei Fuji und Fotoblitz. Im Buch von Ifolor hingegen wirkte die Gasse gleich attraktiv wie im Original auf dem Computerbildschirm.
saldo bestellte bei acht bekannten Firmen Fotobücher und verglich die Ergebnisse bei Porträts, Fotos von detailreichen Bergen, dunklen Wäldern und hellem Schnee sowie bei Fotos mit starken Kontrasten von bunten Häusern oder den feinen Farbabstufungen eines Abendhimmels.
Ergebnis: Die Unterschiede sind gross. Bei Ifolor und Cewe kamen die Fotos sehr nahe an die digitalen Originalbilder heran. Sie waren meist detailreich, zeigten weder zu viel noch zu wenig Kontrast und glänzten mit realistisch wirkenden Farben. Fotopost24, Fuji und Fotoblitz hatten besonders mit dunklen Sujets Mühe.
Mühsame Gestaltung bei Fotoblitz
Neben der Druckqualität der Bilder verglich saldo auch, wie gut sich die Fotobücher am Computer gestalten lassen. Bei den meisten Herstellern können Kunden das Buch direkt auf der Internetseite der Firma zusammenstellen. Bei Cewe und Ifolor lässt sich auch eine Software auf dem Computer installieren. Man lädt die gewünschten Fotos auf der Internetseite oder ins Programm hoch. Dann kann man die einzelnen Buchseiten mit den Fotos füllen. Dies übernimmt die Software automatisch, oder man fügt die Bilder manuell ein.
Nun lassen sich die Fotos mit der Maus verschieben, kopieren oder zurechtschneiden, bis man mit dem Resultat zufrieden ist. Bei Ifolor liess sich das Fotobuch im Test besonders einfach gestalten. Kunden können zwischen vorgegebenen Layouts für eine Seite auswählen oder die Fotos manuell platzieren. Dank Hilfslinien lassen sich die Bilder gut zentral positionieren oder an anderen Fotos ausrichten. Fügt man ein neues Foto hinzu, reklamiert das Programm sofort, wenn die Auflösung zu gering ist.
Bei Fotoblitz war die Bedienung umständlich. Fügt man ein neues Foto ein, wird es automatisch so gross wie möglich dargestellt. Danach muss man es mühsam wieder in die gewünschte Form bringen. Bei der Software von Aldi fanden sich zwar viele Bediensymbole. Es war aber nicht klar, was die Quadrate und Pfeile bewirken. Klickte man aufs falsche Quadrat, wurde ein Foto als Hintergrund für alle Seiten festgelegt. Wie man den Fehler rückgängig macht, erfuhr man nicht. Auf Nachfrage reagierten MyPhotobook, Aldi und Fotopost24 alle gleich: Man sei sich der Mängel bewusst und arbeite an einer neuen Programmversion.
saldo bestellte für den Vergleich A4-Fotobücher mit «Echtfoto»-Druck. Das heisst: Die Seiten bestehen aus hochwertigem, dickem Fotopapier. Die Buchbinderei Fischlin + Strickler in Zürich prüfte die Qualität der Buchbindung. Dabei schnitten alle Exemplare sehr gut ab. Schlecht gebundene Bücher wie im letzten saldo-Vergleich von 2018 gab es nicht mehr.
Wer eine weniger gute Software in Kauf nimmt, kann bei Aldi Geld sparen: Das A4-Fotobuch kostete dort 13 Franken weniger als der Testsieger von Ifolor (Fr. 42.95) und rund 26 Franken weniger als das teuerste Fotobuch von Bookfactory (Fr. 55.50).
Tipps für die Gestaltung
- Legen Sie die gewünschten Fotos bereits im Voraus in einen separaten Ordner auf dem Computer. Von dort aus lassen sie sich mit einem Klick in die Fotobuch-Software laden.
- Achten Sie auf eine gute Bildqualität. Ist das Originalfoto unscharf oder hat es eine geringe Auflösung, wirkt es auch im Fotobuch nicht schön. Soll ein Foto mit tiefer Auflösung unbedingt ins Fotobuch, bilden Sie es klein ab und verzichten auf ein seitenfüllendes Format.
- Verzichten Sie auf eine automatische Verteilung der Bilder. Das Resultat ist besser, wenn Sie im manuellen Modus Reihenfolge, Anordnung und Grösse der Fotos selbst bestimmen.
- Wählen Sie das passende Buchformat: Sind die Fotos hauptsächlich im Hochformat, kommen sie in einem Hochformat-Fotobuch gut zur Geltung. Handelt es sich vor allem um Querformat-Fotos, wählen Sie ein Querformat-Buch.
- Gute Fotos kommen in einem «Echtfoto»- oder «Fotopapier»-Buch am besten zur Geltung. Die Seiten sind etwas dicker. Zudem lassen sich solche Bücher meist ohne störenden Falz in der Mitte flach aufschlagen. Bei reinen Schnappschüssen, bei denen die Qualität nicht im Vordergrund steht, reicht auch ein Buch im «Digitaldruck».