Zurzeit bezahlen die Konsumenten in der Schweiz durchschnittlich 24 Prozent aller Ausgaben per Kreditkarte. Dazu zählen auch Einkäufe im Internet, jedoch keine Auslandzahlungen. Erhoben wurden die Daten Ende 2020 von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften.
saldo hat die mit Kreditkarten verbundenen Kosten verglichen und die günstigsten Angebote herausgesucht. Kosten fallen zum Teil als Jahresgebühr an, zum Teil beim Zahlen – und vor allem dann, wenn man die Belastungen erst verzögert bezahlt, die Karten also als Kreditmittel benützt.
«Cashback Cards» mit hohem Auslandzuschlag
Zurzeit gibt es eine Reihe von Kreditkarten ohne Jahresgebühr: die «Cumulus Mastercard» der Migros, die von der Cembra Money Bank herausgegeben wird, die «Coop Supercard» (Herausgeberin: Top Card, welche der UBS gehört), die «Cosy Mastercard Conforama» (Cembra), die «Manor Mastercard» (Viseca) sowie die «Cashback Cards» (Swisscard). Bei allen diesen Karten ist ein weiteres Exemplar für Familienmitglieder kostenlos.
Doch auch Gratiskreditkarten können ins Geld gehen, wenn man die Rechnungen nicht fristgerecht begleicht oder die Karten im Ausland benützt. Denn die Kartenherausgeber verlangen auf Beträgen, die nicht innert der Zahlungsfrist bezahlt wurden, bis zu 12 Prozent Kreditzinsen. Bei den Gratiskarten liegen diese Zinsen bei 11,95 Prozent – mit Ausnahme der Manor-Karte (12 Prozent). Postfinance belastet mit 9,5 Prozent die tiefsten Kreditzinsen.
Kostenmässig ins Gewicht fällt auch der Fremdwährungszuschlag, wenn man im Ausland mit der Karte bezahlt oder in ausländischen Internetläden bestellt. Bei den Gratiskarten von Migros, Coop und Manor liegt dieser bei 1,5 Prozent der Einkaufssumme, bei den «Cashback Cards» bei 2,5 Prozent. Im Ausland am günstigsten ist die Kreditkarte von Postfinance: Hier beträgt der Aufschlag nur 1,2 Prozent («K-Geld» 3/2019). Allerdings verlangt Postfinance für die Karte eine Jahresgebühr von 50 Franken.
Apropos Auslandzuschläge: Diese können auch bei vermeintlichen Einkäufen im Inland anfallen – etwa bei Internetshops mit der Länderkennung «.ch», deren Geschäftssitz und Abrechnungsstelle sich aber im Ausland befinden (saldo 17/2018). Herausfinden kann man das mit einem Blick ins Impressum der jeweiligen Internetseite.
Unterschiede auch bei der Währungsumrechnung
Wer häufig im Ausland einkauft, sollte zudem auf möglichst tiefe Wechselkurse achten. Diesbezüglich sind die Karten von Postfinance und die «Coop Supercard» am günstigsten: Gemäss Angaben der Herausgeber liegt der angewandte Euro-Kurs bei beiden Karten 1,6 Prozent über dem offiziellen Devisenkurs. Bei der «Cumulus Mastercard» der Migros liegt er 2 Prozent darüber.
Auch bei Transaktionen in US-Dollar schneiden die Karten von Postfinance und Coop mit einem Aufschlag von 1,4 Prozent am besten ab. Wer hingegen mit der «Cumulus Mastercard» einen Dollarbetrag zahlt, legt am meisten drauf: nämlich 2,3 Prozent.