Die Büro-Software «Microsoft Office 2021» enthält unter anderem die Programme Word, Excel, Powerpoint und Outlook. Damit kann man Texte schreiben, Tabellen und Präsentationen erstellen und E-Mails verschicken. Das Paket kostet für den Gebrauch auf einem einzigen Computer rund 100 Franken. Wer immer mit der neuesten Version arbeiten will, braucht ein Abo für jährlich 70 Franken pro Person oder 110 Franken pro Familie.
Dieses Geld kann man sich dank zahlreichen Gratisprogrammen sparen. Bekannt ist Libre Office, eine Weiterentwicklung des Programms Open Office. saldo verglich die neuste Version mit dem teuren Office von Microsoft.
1. Transparenz
5 von 5 Punkten
Der grosse Vorteil von Libre Office: Das Programm ist eine sogenannte Open-Source-Software. Das heisst: Der Programmcode ist für alle ersichtlich. Jede Person mit Programmierkenntnissen kann prüfen, wie Libre Office programmiert wurde. In der Software sind keine Spione versteckt, die beispielsweise Daten an den Hersteller schicken. Microsoft Office dagegen gibt keinen Einblick in die Programmierung. Nur Microsoft selbst weiss, welche Daten von den Benutzern gesammelt werden.
2. Bedienungselemente
4 Punkte
Steigt man von einer Software auf eine neue um, muss man sich an eine andere Anordnung der Bediensymbole gewöhnen. Das ist auch bei Libre Office so. Die wichtigen Bedienelemente (Schriftart, Unterstreichen, Einfügen, links- oder rechtsbündig, Rechtschreibeprüfung) sind aber gut ersichtlich angeordnet. Wer will, kann unter «Ansicht» > «Benutzeroberfläche» die einzelnen Elemente in Registern anzeigen lassen, ähnlich wie es in Microsoft Office am PC üblich ist. Will man die Ansicht später wieder ändern, findet man den Menüpunkt per Klick auf die drei Striche oben rechts.
3. Dateiformate
4 Punkte
Alle Word- und Excel-Dokumente lassen sich in Libre Office öffnen und umgekehrt. Allerdings speichert Libre Office Dateien standardmässig in einem anderen Format (.odt oder .ods). Nicht alle älteren Versionen von Microsoft Office können diese Dateiformate lesen. Daher sollte man Libre Office von Beginn an so einstellen, dass es die Dateien in den gebräuchlicheren Formaten .docx für Texte und .xlsx für Tabellen speichert. Das geht unter Einstellungen > Laden/Speichern > Allgemein. Hier das gewünschte Speicherformat wählen.
4. Kompatibilität
3 Punkte
Wer oft Dateien mit anderen Leuten austauscht, ist darauf angewiesen, dass das Dokument auf den anderen PCs exakt gleich aussieht wie auf dem eigenen. saldo öffnete sowohl einfache als auch aufwendig gestaltete Dokumente in Libre Office und Microsoft Office. Fazit: Texte mit Bildern und Tabellen mit Diagrammen sehen nahezu identisch aus. Der Austausch von Dateien ist also einfach. Schwieriger wurde es bei aufwendigen Dokumenten mit Hintergrund oder speziell formatierten Schriften. Hier erschienen Texte oft verschoben oder verändert, wenn man die Datei mit einem fremden Office-Programm öffnete.
In Tabellen verwendet man häufig Formeln, zum Beispiel, um Zahlen aus Reihen zusammenzuzählen. Die Formeln in Libre Office sind weitgehend gleich wie bei Excel. Manche haben kleine Unterschiede. Sie werden allerdings korrekt erkannt, wenn man eine Tabelle von Microsoft Excel öffnet. Im Test blieben die Formeln auch bei komplizierten Dokumenten mit Tausenden von Zahlen erhalten, wenn man sie in Libre Office öffnete.
5. PDFs bearbeiten
5 Punkte
Texte oder Tabellen lassen sich bei Libre Office mit wenigen Klicks in ein PDF-Dokument umwandeln. Umgekehrt kann man mit Libre Office auch PDFs anzeigen lassen. Wurde die PDF-Datei ursprünglich mit einem Schreibprogramm erstellt, kann man sie in Libre Office bearbeiten und zum Beispiel den Text abändern.
6. Hilfefunktion
3 Punkte
Wissen Benutzer nicht mehr weiter, sind sie auf eine gute Hilfefunktion angewiesen. Libre Office öffnet beim Klick auf Hilfe eine Seite mit zahlreichen Anleitungen im Internet. Die Seite ist einigermassen übersichtlich gestaltet und umfasst eine grosse Zahl an Themen. Sie besteht nur aus Text ohne Abbildungen. Praktisch wären allerdings auch Bilder, auf denen man auf einen Blick sieht, welche Symbole man für eine bestimmte Aufgabe anklicken muss.
Fazit: Für alltägliche Texte und Tabellen ist Libre Office bestens geeignet. Wegen gewisser Unterschiede in der Bedienung braucht es etwas Einarbeitungszeit. Abstriche müssen Leute machen, die oft aufwendig gestaltete Dateien mit Microsoft-Office-Benutzern austauschen.