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01.11.2016
Rund 1 Million Inhaber eines Postkontos erledigen ihre Einzahlungen per Briefpost. Das geht ganz einfach: Einzahlungs-scheine samt unterschriebenem Begleittalon in den Briefkasten werfen – und schon sind die Rechnungen erledigt. Das entlastet das Schalterpersonal. Deshalb förderte die Post diese schlanke Art der Einzahlung. Die Kunden erhielten Gratis-Couverts, die sie nicht frankieren mussten.
Seit September ist das nicht mehr so. Wer neue Couverts bestellt, erhält unfrankierte Umschläge. Wer jeden Monat einmal ein Couvert mit B-Post an Postfinance sendet, zahlt neu
Fr. 10.20 pro Jahr für seine Zahlungen. Die Kunden wurden über die Neuerung nicht informiert. Erst wenn ein Kunde neue Couverts bestellt, weist ihn die Postfinance darauf hin, dass er die Briefe neu frankieren muss.
Ein Postfinance-Sprecher sagt, man verstehe, dass die Kunden «wenig Freude» an der Massnahme hätten. Der Bundesrat schreibe der Post und der Postfinance aber vor, Gewinn zu machen. Weil die Margen im Gesamtgeschäft zurückgingen, müsse man sparen. Weil die Kunden die alten Couverts noch aufbrauchen könnten, habe man auf eine Vorabinformation verzichtet.
Nur: Allein im letzten Jahr machte die Postfinance – eine Tochter der Post – einen Gewinn vor Steuern von 575 Millionen Franken, im vorletzten Jahr waren es 473 Millionen Franken.
Bei der neuen Massnahme geht es entgegen den Aussagen der Post nicht ums Sparen, sondern um Mehreinnahmen. Wie hoch diese sind, sagt das Unternehmen nicht. saldo schätzt sie auf rund 10 Millionen Franken pro Jahr. Die Postfinance will diese Zahl nicht kommentieren.
Achtung: Bei Zahlungen am Schalter drohen hohe Gebühren
Als kostenlose Alternative bietet sich für Kunden an, Einzahlungen über das Internet zu machen (E-Banking). Wer am Schalter einzahlt, muss unter Umständen über Umwege happige Gebühren zahlen: Zahlreiche Firmen wie etwa Sunrise verlangen bei dieser Zahlungsart vom Kunden eine Gebühr von bis zu 5 Franken (roter Einzahlungsschein) oder 2 Franken (oranger Einzahlungsschein). Bei UPC-Cablecom sind es gar Fr. 7.50 (roter Einzahlungsschein) oder 2 Franken (oranger Einzahlungsschein).
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