Gute Imprägniersprays schützen Kleider und Schuhe bei heftigem Regen oder Schneematsch. saldo und Kassensturz wollten vor Wintereinbruch wissen: Auf welche Produkte ist Verlass?
Dazu wurden neun Universal-Imprägniersprays und drei Imprägniersprays für Schuhe ins Labor geschickt. Die Experten prüften, wie gut die imprägnierten Materialien Wasser und Öl abweisen und wie einfach die Sprays anzuwenden sind. Zudem mass das Labor die Grösse der Kleinstpartikel im Sprühnebel. Sind diese kleiner als 10,4 Mikrometer, können sie in die Lunge eindringen und diese schädigen (siehe Kasten «So wurde getestet»).
Resultat des Tests: Drei Universalsprays schnitten punkto Wasserabweisung auf Leder und Polyester sehr gut ab. Der Testsieger «Power Protector» von Bama erreichte bei der Öl-abweisung zudem die Maximalnote.
Um Leder möglichst wasserdicht zu machen, eignet sich der zweitplatzierte «Premium all Proof» von Fila am besten. Als einziger Spray bekam er in diesem Prüfpunkt die Höchstnote. Nachteil: Er wirkt auf Polyester schlechter als die anderen guten Universalsprays.
«Aqua Stop Neutral»: Guter Schutz ohne gefährliche Partikel
Ebenfalls gut ist der Spray «Aqua Stop Neutral» von Búfalo. Besonders positiv bei diesem Produkt: Es enthält keine lungengängigen Partikel. Sehr gute Noten gabs für diesen Spray auch bei der Wasserabweisung auf Leder und Polyester. Mit Fr. 2.78 pro 100 Milliliter gehört er zudem zu den günstigeren Produkten. Leider ist der Spray gegen Öl wirkungslos.
Erfreulich: Allgemein geben die Produkte viel weniger Kleinstpartikel ab als im letzten saldo-Test (Ausgabe 1/2011). Laut Bundesamt für Gesundheit sollten nicht mehr als 1 Prozent der ausgestossenen Partikel kleiner als 10 Mikrometer sein. Neben dem «Aqua Stop Neutral» fand das Labor nur noch im «Protection Universal Imprägnierspray» keine heiklen Kleinstpartikel.
Bei den Schuhsprays enthält die «Stoff- und Lederimprägnierung» mit 0,84 Prozent am wenigsten lungengängige Partikel. Das Produkt erhielt auch in den andern Prüfpunkten eine gute Note. Nachteil: Mit Fr. 9.52 pro 100 Milliliter ist dieser Spray das weitaus teuerste Produkt im Test.
In der Handhabung zeigten sich kaum Unterschiede. Alle Produkte liessen sich leicht benutzen. Kein Spray tropfte bei der Anwendung.
Der Universalspray «Nässeblocker Hybrid» und der Schuhspray «Water Protect» erreichten im Praxistest gerade noch genügende Bewertungen. Beide Produkte enthalten verhältnismässig viele Kleinstpartikel. BNS Bergal Nico Solitaire, Herstellerin des Sprays «Water Protect», schreibt, die Rezeptur werde ausgetauscht. Dosenbach sagt, der «Nässeblocker Hybrid» habe in eigenen Tests besser abgeschnitten. Die angewendeten Kriterieren bei der Messung der lungengängigen Partikel erachtet Dosenbach als zu streng.
Übrigens: Auch auf unbehandeltem Leder perlt Wasser gut ab. Anders auf Baumwolle. Dort hilft nicht einmal ein Spray: Kein einziges Produkt zeigte hier eine Wirkung.
So wurde getestet
Das SGS Institut Fresenius im deutschen Taunusstein hat für saldo zwölf Imprägniersprays getestet. Die Prüfpunkte waren:
Regentest: Leder, Polyester und Baumwolle wurden in eine spezialisierte Maschine eingespannt und über einen Trichter mit Wasser berieselt. Danach beurteilten die Experten, wie stark das Material benetzt war. Diesen Vorgang wiederholten sie so lange, bis maximal 2,5 Liter Wasser über das Material geflossen waren.
Statische Prüfung: Die Spezialisten tropften stark konzentrierte Wasser- und Wasser-Alkohol-Mischungen über das Leder. Dann überprüften sie, ob die Gemische aufgesogen oder abgestossen wurden.
Ölabweisung: Leder wurde mit verschiedenen Testflüssigkeiten betropft. Dann überprüfte das Labor, ob eine Benetzung stattgefunden hatte.
Handhabung: Die Imprägniersprays wurden von Experten mit einem definierten Abstand auf jeweils gleichen Materialien angewandt. Dabei wurde gemessen, wie viel Spray benötigt wird und wie lange es dauert, bis die Materialien wieder trocken sind. Bewertet wurde auch, ob der Imprägnierspray zielgenau eingesetzt werden kann.
Anteil lungengängiger Partikel: Die Experten massen in den Sprays die Tröpfchengrösse. Dies geschah mit Hilfe eines laseroptischen Verfahrens. Gemessen wurde in 15 Zentimetern Entfernung von der Düse. Als lungengängig gelten Partikel, die kleiner als 10,4 Mikrometer sind. Die Grösse der Partikel hängt von der Zusammensetzung des Imprägnierers und vom Sprühkopf ab.