Mit dem Spruch «Das Geschenk zum Erleben» wirbt das Unternehmen Smartbox für seine Geschenkboxen. Inhalt: ein Gutschein für einen Hotelaufenthalt. Termin und Ort sind wählbar. Verkauft werden solche Boxen etwa bei Manor, Media Markt oder am SBB-Schalter.
saldo hat die Preise von sechs Geschenkboxen mit den Preisen bei Direktbuchung verglichen. Die gewählten Boxen kosten zwischen 129 und 250 Franken. Die Boxen enthalten je einen Gutschein für eine oder zwei Hotelübernachtungen für zwei Personen, inklusive Frühstück.
In den meisten Fällen zahlt man mehr
saldo wählte für die Stichprobe pro Box drei Hotels. Resultat: In den meisten Fällen kostet die Direktbuchung beim Hotel weniger als die Geschenkbox. Die Unterschiede sind je nach Datum zum Teil beträchtlich (siehe Tabelle). Zwei Beispiele:
- Im Hotel Central Résidence in Leysin zahlt man bei Direktbuchung bis zu Fr. 114.90 weniger als mit der Box «Tausendundeine Nacht».
- Das Hotel Martin’s in Brüssel kommt bei Direktbuchung bis zu Fr. 106.85 günstiger als mit der Box «Voyage d’Amour».
Diese Differenzen wurden im Vergleich zu den offiziellen Preisen auf Buchungsportalen wie Booking.com und den Websites der Hotels berechnet. Bei Direktbuchung via Telefon oder E-Mail würde der Hotelaufenthalt noch günstiger, wie eine Stichprobe im aktuellen K-Tipp belegt (Ausgabe 20/15).
Nur in drei Fällen kommt die Geschenkbox allenfalls günstiger. Das Sparpotenzial liegt maximal bei 11, 30 oder 100 Franken. So im Hotel Ameron Flora in Luzern (im Angebot von Jochen Schweizer «Erlebnisbox Städtereise für 2») und im Landgasthaus Sommerfeld in Jenaz und im BnB Ecogite Esprit du Soleil in Ayent (im Angebot von Oh!Box «Kleine Fluchten»).
Die Hotel-Auswahl in den einzelnen Boxen ist meist gross. Beispiel: Bei der Box «Tausendundeine Nacht» von Smartbox stehen 810 Hotels in der Schweiz und im angrenzenden Ausland zur Auswahl. Bei Wonderbox sind es 450 Hotels.
Manche Zimmer stehen für Geschenkboxgäste aber nur saisonal zur Verfügung. Beispiel: Bei der Box «Voyage d’Amour» von Mydays gibts im Hotel La Perla in Ascona nur von Mitte März bis Ende Oktober Zimmer. Zudem: Eine Garantie auf ein freies Zimmer zum Wunschtermin gibt es nirgends.
Geschenke mit Ablaufdatum
Es kann auch vorkommen, dass ein Hotel die Annahme eines Geschenkbons verweigert. Dies ist der Fall, wenn die Zusammenarbeit inzwischen beendet wurde. Die jeweils gültige Hotelliste sei auf der Website aufgeschaltet, schreibt Jochen Schweizer von der Erlebnisbox.
Kommt hinzu: Die Geschenkboxen haben ein Ablaufdatum. In der Regel liegt es bei drei Jahren. Oh!Box-Gutscheine verfallen bereits nach einem Jahr, die von Smartbox nach zwei Jahren. Wer einen Gutschein von «Voyage d’Amour» hat, kann sich fünf Jahre Zeit lassen mit dem Einlösen.
Box-Betreiber Wonderbox behauptet, die Hotels würden während der Gültigkeitsdauer der Gutscheine häufig die Preise erhöhen. Das rechtfertige den höheren Preis. Zudem seien oft zusätzliche Leistungen wie etwa ein Glas Champagner zur Begrüssung inbegriffen. Nur: Das offerieren viele Hotels ihren Gästen auch ohne Geschenkboxen.
Fazit: Die Geschenkboxen sind in erster Linie ein gutes Geschäft für die Verkäufer. Einfacher ist Bargeld: Es hat kein Ablaufdatum.