Unternehmen wie Western Union oder Moneygram transferieren Bargeld schnell von einem Land in ein anderes. Die Empfänger können es im Bestimmungsland in den entsprechenden Filialen abholen. Das Geld wird meist in der Landeswährung ausgezahlt. In manchen Fällen können aber nur Euro oder US-Dollar verschickt werden.
Bei jeder Überweisung fallen Transfergebühren an. Diese bezahlt der Absender. Sie sind abhängig von der Summe und dem Zielland und können bis zu 300 Franken betragen.
Transaktionskosten bis zu 65 Franken
saldo wollte wissen: Wie sehen die Gebühren bei einer Überweisung von 1000 Franken nach Argentinien, Indonesien, Kanada, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aus? Die Tabelle zeigt: Am meisten kassiert Western Union mit 65 Franken. Moneygram verlangt je nach Land bis zu 60 Franken, Worldremit 22 Franken, Azimo 10 Franken.
saldo hat auch verglichen, wie viel von den 1000 Franken beim Empfänger in den fünf ausgewählten Ländern ankommt. Denn die Wechselkurse sind unterschiedlich und werden von den Transferfirmen selbst festgelegt. Für den Vergleich wurde die jeweils in der Landeswährung ausgezahlte Summe wieder zum Interbankenkurs in Schweizer Franken zurückgerechnet. Die Interbankenkurse sind jene Kurse, die Banken untereinander beim Devisenhandel verwenden.
Beispiel: Wer zum Zeitpunkt der Erhebung 1000 Franken in die VAE schickte, bekam bei Western Union 3467 Dirham. Umgerechnet sind das 938 Franken (siehe Tabelle im PDF). Nach Interbankenkurs waren die 1000 Franken aber 3697 Dirham wert. Sprich: Western Union hat einen aus Kundensicht schlechten Wechselkurs angewendet.
Gehen die 1000 Franken nach Südafrika, kommen via Moneygram 931 Franken (12 909 Rand) an. Bei Azimo sind es 972 Franken (13 537 Rand) – gut 4 Prozent mehr. Insgesamt erhielten in vier von fünf Währungen die Kunden von Western Union am wenigsten, Azimut und Worldremit waren am günstigsten.
Wichtig: Nicht immer funktioniert der Geldtransfer gleich schnell. Azimo gibt an, dass eine Überweisung nach Argentinien, Indonesien oder Kanada 1 bis 3 Tage dauert. Bei Südafrika geht es maximal 1 Stunde, bei den Vereinigten Arabischen Emiraten wenige Minuten. Die anderen Firmen versprechen, das Geld stets innert weniger Minuten zu transferieren.
So überweist man Geld
Bei Azimo, Western Union und Worldremit kann man die Überweisung via Internet in Auftrag geben, bezahlt wird mit Kredit- oder Debitkarte. Western Union verfügt auch über Filialen, in denen das Geld bar eingezahlt werden kann. Bei Moneygram sind nur Bareinzahlungen möglich.
Filialen gibts in K-Kiosken, in Press-&-Books-Läden oder in Avec-Lebensmittelgeschäften.
Überweisung per Internet:
Registrierung und Anmeldung auf der Website
Zielland, Summe und Art der Überweisung wählen (Barauszahlung, Konto oder Mobiltelefon)
Name des Empfängers angeben
Geld via Debit- oder Kreditkarte einzahlen
Die Bestätigung erfolgt per E-Mail. Die darin enthaltene Transaktionsnummer muss man an den Empfänger weiterleiten, damit er das Geld abholen kann.
Achtung: Bei Moneygram und Western Union können die Kunden im Streitfall in der Schweiz klagen. Gerichtsstand von Azimo und Worldremit ist England.