1. Das richtige Suchportal
Internet-Hotelportale wie Booking.com oder HRS.de sind die Alternative zu einer Direktbuchung im Hotel. Sie führen mit verschiedenen Such- und Sortiermöglichkeiten zu einer breiten Hotelauswahl.
Der Preisvergleich für das gewünschte Reiseziel und Hotel lässt sich mit wenigen Klicks durchführen: Meta-Suchportale wie Kayak.ch, Momondo.ch oder Trivago.ch verweisen auf Hotelportale und einzelne Hotels. Wer ein Hotel gefunden hat, wählt aus, über welchen Kanal die Buchung erfolgen soll – und wird dann dorthin weitergeleitet.
saldo hat acht Hotel-Buchungsportale getestet: Booking.com, Hotels.com, HRS.de, Agoda.com, Amoma.com, Ebookers.ch, Expedia.ch und roomsXXL.ch sowie die drei Vergleichs- plattformen Kayak.com, Momondo.ch und Trivago.ch. Auf allen Portalen buchte saldo probeweise Aufenthalte für verschiedene Daten in 25 Ferien- und Stadthotels unterschiedlicher Klassen. Dabei interessierten Angebotsbreite, Preisunterschiede, Buchungsablauf sowie die Genauigkeit der Zimmerinformationen.
Resultat der über 200 Stichproben: Wer einen möglichst tiefen Preis für ein und dasselbe Zimmer möchte, muss sich durch verschiedene Portale klicken. Das kann sich lohnen. Durchschnittlich zahlt man beim günstigsten Angebot rund 12 Prozent weniger als beim teuersten.
Beim Preis schnitten die Plattformen Hotels.com und Amoma.com am besten ab. Letztere informiert jedoch nur unbefriedigend über Details zu den Zimmern. Mit einfachem Buchungsablauf und übersichtlicher Bedienung punkten Booking.com, Hotels.com und HRS.de.
Bei Expedia.ch verärgert, dass sich der Preis von Buchungsschritt zu Buchungsschritt verteuert, weil «Taxes and fees» anfangs ausgeklammert werden.
2. Nicht übereilt buchen
Mit Warnungen wie «Nur noch 1 Zimmer verfügbar» oder «Sehr gefragt» drängt zum Beispiel die Buchungsplattform Booking.com zum übereilten Abschluss, gefolgt vom Hinweis «2 weitere Personen buchen dieses Hotel jetzt». Und wer zweifelt schon an der Unschlagbarkeit des Zimmerpreises, wenn dazu noch Bonuspunkte locken, die bereits bei der nächsten Hotelbuchung eingesetzt werden können? Ebookers.com wiederum versucht, den Klick auf andere Buchungsportale zu unterbinden. Will man die Seite verlassen, ploppt ein weiteres Fenster mit einem neuen Versprechen auf: «Wait, don’t leave just yet! Book now and you’ll get 10 % off!» Man soll sofort buchen und erhält dann 10 Prozent Rabatt.
3. Wissen, was man vergleicht
Nicht immer wird Gleiches mit Gleichem verglichen. So führt das Vergleichsportal Kayak.ch für die fünf Tage im Voraus gebuchte Übernachtung im Zürcher Hotel «Storchen» am 5. März 2019 die Tarife von acht verschiedenen Hotelportalen und der hoteleigenen Website auf, mit Preisen zwischen 420 Franken (Hotel-Website) und 705 Franken (roomsXXL.ch). Beim günstigsten Angebot spart man 41 Prozent auf die teuerste Variante, doch handelt es sich dabei um ein «City Living Studio» statt um ein Doppelzimmer im Hotel. Das Studio liegt in achtzig Metern Distanz zum «Storchen». Zudem ist der Preis bei einer Stornierung nicht erstattbar und wird sofort der Kreditkarte belastet. Bei der Buchung über andere Portale ist eine Gratis-Stornierung bis einen Tag (Hotels.com) respektive drei Tage (roomsXXL.ch) vor Ankunft möglich, und bezahlt wird erst vor Ort.
4. Ranglisten sind trügerisch
Die Buchungsportale sortieren die Hotels nicht immer nach den durchschnittlichen Bewertungsnoten der Benutzer, sondern vermehrt nach eigenen Kriterien. Bei Booking.com startet die Hotelauswahl mit «Unsere Top-Tipps». Danach lassen sich weitere Sortieroptionen wie zum Beispiel «Nutzerbewertung und Preis» anklicken. Die Reihenfolge der «Empfehlungen» von HRS.de basiert angeblich «auf über 80 objektiven Kriterien», von denen gerade mal zehn offiziell kommuniziert werden (darunter «Gratisleistungen wie WLAN- oder Parkplatz-Nutzung»).
Doch die Häuser, die weit oben in den Suchergebnislisten rangieren, sind oft nicht die beste Wahl. Sie zahlen die Plattformen teilweise für die gute Platzierung. Das Leibnitz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim (D) machte zudem im vergangenen Dezember in einer Studie darauf aufmerksam, dass die Hotels, die auf anderen Plattformen oder hoteleigenen Websites niedrigere Preise anbieten, von den Buchungsportalen «bestraft» werden. Sie rutschen nach unten, sodass man sie weniger schnell findet.
Immerhin: Die Bewertungen der Benutzer sind bei sechs der acht getesteten Buchungsportale relativ zuverlässig, weil die Kunden erst nach einer effektiven Buchung und nach der Reise eine Bewertung abgeben können. Allerdings zensurieren einige Plattformen schlechte Kritiken («K- Tipp» 13/2018). Fragezeichen sind bei Amoma.com angebracht. Dort sind die sogenannt «echten Gästebewertungen» direkt mit TripAdvisor verlinkt und deshalb nicht authentisch. Denn auf der Reisewebsite TripAdvisor kann jedermann eine Bewertung abgeben, ohne vor Ort gewesen zu sein. Ganz und gar undurchsichtig für den Nutzer ist das Bewertungssystem von roomsXXL.ch.
Auf Nachfrage bei der Geschäftsleitung sollen die jeweils auf ein meist superlatives Adjektiv beschränkten Bewertungen auf TripAdvisor basieren.
5. Hotel direkt buchen
Das klappt fast immer: Man informiert sich auf einem Portal über den aktuellen Zimmerpreis und erkundigt sich dann telefonisch beim Hotel über den Tarif bei einer Direktbuchung. Die Hotels geben in der Regel Rabatt, weil sie bei der Direktbuchung keine Kommission an die Portale zahlen müssen. Diese beträgt gemäss dem Leibnitz-Zentrum zwischen 10 und 15 Prozent, manchmal sogar mehr. Eine saldo-Umfrage bei zwölf Hoteliers in der Schweiz und in Deutschland bestätigt diese Grössenordnung.
Ist beim Direktbuchen wider Erwarten kein Rabatt zu erzielen, kann es sich lohnen, ein Extra vorzuschlagen, zum Beispiel ein Upgrade in eine höhere Zimmerkategorie oder ein Abendessen. Zumindest ein kostenloses Frühstück (sofern nicht im Zimmerpreis inbegriffen) sollte drinliegen.