Erste Informationsquelle für Anleger, die sich für Fonds interessieren, sind die Faktenblätter. Wie lange gibt es den Fonds schon? Wer verwaltet ihn? Welche Renditen hat er bisher erzielt? Wie hoch sind die Kosten? Die Faktenblätter geben darüber Auskunft. Erhältlich sind sie bei den Banken oder im Internet (etwa bei www.fundinfo.ch). 

Die Fonds haben allerdings bei der Gestaltung der Faktenblätter einen grossen Spielraum. Das gilt gerade auch bei einer der wichtigsten Angaben: den Kosten. Ein konkretes Beispiel: der VF (CH) Valiant Vario, ein Fonds der Valiant-Bank. Er hält haupt­sächlich Obligationen und Aktien und weist im Faktenblatt eine TER von 1,25 Prozent aus. TER steht für Total Expense Ratio, also die Gesamtausgabenquote. Damit wird der Eindruck erweckt, dass die gesamten Kosten abgedeckt sind. Doch weit gefehlt. 

Anders als beim Faktenblatt wird den Fondshäusern bei einer zweiten wichtigen Informationsquelle genau vorgeschrieben, welche Angaben sie machen und wie sie diese berechnen müssen: bei den Wesentlichen Anlegerinformationen (gebräuchliche, aus dem Englischen übernommene Abkürzung: KID). Und siehe da: Laut KID belaufen sich die alljährlichen Kosten des Valiant-Fonds auf hohe 1,85 Prozent. Der Fonds investiert nämlich Geld in weitere Fonds, und die Kosten, die bei diesen anfallen, werden im Faktenblatt kurzerhand unterschlagen.

Es kommt auch vor, dass Faktenblätter nur die Management Fee (Verwaltungsgebühr) nennen. Dabei macht diese nur einen Teil der gesamten Kosten aus. Oft weist ein Faktenblatt einem Fonds auch ein tieferes Risiko zu als das KID. 

Deshalb: Anleger sollten immer beide Informationsquellen anzapfen – und sich bei Diskrepanzen ans KID halten.