Die Lufthansa verspricht auf Langstreckenflügen in der Business-Klasse «ausgewählte Menüs von Spitzenköchen» oder einen Sitz, der sich in eine «waagrechte Liegefläche» verwandeln lässt. Das hat seinen Preis. Beispiel: Ein Business-Flug von Zürich ins südafrikanische Kapstadt retour kostet im Juni 6430 Franken. Passagiere in der Economy Class zahlen nur 1070 Franken (siehe Tabellen im PDF).
Eine Alternative ist die «Premium Economy»-Klasse. Laut Lufthansa-Website bietet sie «ein neues Reiseerlebnis zwischen Business und Economy Class mit mehr Komfort, mehr Service und mehr Extras». Nach Kapstadt kostet das Ticket ab Zürich via Frankfurt 2393 Franken (retour).
Diese «Zwischenklasse» heisst je nach Airline anders: Bei Edelweiss trägt sie den Namen «Economy Max», bei SAS «SAS Plus», bei United Airlines «Premium Plus» und bei British Airways «World Traveller Plus». In der Regel gibts für einen Aufpreis mehr Sitzkomfort, anderes Essen, mehr Freigepäck und ein breiteres Unterhaltungsangebot.
Mehr Beinfreiheit und das Essen wird auf Porzellan serviert
Ob sich der Aufpreis lohnt, hängt von der Fluggesellschaft ab. Denn die Airlines bieten in ihrer Premium Economy unterschiedlich viel und verlangen auch einen unterschiedlichen Aufpreis. Drei Beispiele:
Der erwähnte Lufthansa-Flug nach Kapstadt ist für Premium-Economy-Passagiere 1323 Franken teurer als in der Economy-Klasse. Der Sitzabstand beträgt je nach Flugzeug zwischen 96,5 und 99 Zentimeter statt zwischen 79 und 81 Zentimeter in der Economy. Man hat in der Premium Economy also mindestens 15,5 Zentimeter mehr Sitzabstand. Zudem sind die Sitze 3 Zentimeter breiter (46 statt 43). Das Essen wird auf Porzellan statt Plastik serviert, und es gibt einen Welcome-Drink. Der Bildschirm ist etwas grösser. Und in der Premium-Klasse darf man zwei statt nur einen Koffer mit bis zu 23 Kilo Gewicht einchecken.
Der Edelweiss-Flug von Zürich in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires kostet in der «Economy Max» im Mai 1397 Franken – knapp 400 Franken mehr als in der Economy-Klasse. Das sind die Hauptunterschiede: 10 Zentimeter mehr Sitzabstand (86 statt 76 Zentimeter), alkoholische Getränke sind inbegriffen und man kann sein Menü wählen. Die Sitz-breite, die Bildschirmgrösse und die Freigepäckmenge (1 x 23 kg) sind gleich.
Bei Air Canada zahlen Economy-Passagiere für einen Retourflug von Zürich ins kanadische Vancouver 1823 Franken. Tickets in der Premiumklasse sind mit 2934 Franken deutlich teurer. Bis zum Business-Tarif sind es dann nur noch 337 Franken. Dafür gibt es in der Premium-Klasse unter anderem einen grösseren Sitzabstand und Essen auf Porzellantellern sowie mit 2 mal 23 kg doppelt so viel Freigepäck wie in der normalen Holzklasse.
Air Canada bietet den Premium-Passagieren – wie einige andere Airlines – auch einen besseren Service am Boden an. Sie können etwa schneller einchecken und früher in den Flieger steigen.
Übrigens: Die Fluggesellschaft Swiss hat keine Premium-Economy-Klasse. Auf eine entsprechende Anfrage sagt sie, das «Dreiklassenprodukt Economy, Business, First» habe sich bewährt.