Das Internet ist praktisch: Zu jedem noch so speziellen Thema findet man im Nu Informationen. Auch Geld- und Vorsorgethemen werden in Netzwerken wie Facebook und Instagram breit abgedeckt – mittlerweile oft von sogenannten «Finfluencern».

Das Wort ist eine Mischung aus «Finance» und «Influencer». Gemeint sind damit Leute, die im Internet Ratschläge zu Geldthemen geben und Finanzprodukte oder -dienstleistungen anpreisen.

Die Finanztipps sind meistens unterhaltsam und leicht verständlich aufbereitet. Oft muss man gar nichts mehr lesen. Es reicht, ein Erklärvideo auf dem Videoportal Youtube anzuschauen.

Doch solche Tipps sind mit Vorsicht zu geniessen: Viele «Finfluencer» empfehlen Produkte, für die sie eine Provision erhalten («K-Geld» 2/2023). Damit ist die Unabhängigkeit dahin. Sie empfehlen, was die eigenen Kassen füllt – und nicht, was dem Kunden am meisten nützt.

Eine Studie des Swiss Finance Institute in Genf zeigte im letzten Jahr: Anleger hätten in mehr als der Hälfte der Fälle genau das Gegenteil von dem machen müssen, was Finfluencer empfohlen hatten. Untersucht wurden die Aktientipps von 29'000 Finfluencern auf dem Kurznachrichtendienst X.

Die Studie zeigte auch: Die Experten mit den schlechtesten Tipps hatten die grösste Reichweite und die meisten «Follower» – also Leute, die regelmässig ihren Beiträgen folgen. Fazit: Wer Rat in Geldfragen braucht, sollte sich nicht auf Experimente einlassen. Im Zweifelsfall wendet man sich lieber an einen «langweiligen» Finanzberater mit dem entsprechenden Fachwissen und lässt die «Finfluencer» links liegen.