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Ein Bankberater schlägt einem Kunden einen Fonds vor. Dieser könne mit einer Jahresrendite von 3 Prozent rechnen. Oder: Ein Vermögensverwalter stellt für ein 500 000-Franken-Portfolio eine Wertvermehrung von 5 Prozent in Aussicht. Solche Prognosen verleiten Anleger dazu, mit einer erfreulichen Zunahme ihres Geldeinsatzes zu rechnen.
Zugegeben: Wenn die Rendite 3 Prozent beträgt, werden aus 100 000 Franken in fünf Jahren 115 927 Franken. Wenn die Investition 5 Prozent abwirft, resultieren in zehn Jahren erkleckliche 162 889 Franken. Die Prognostizierbarkeit von Renditen wird aber überschätzt. Sogar bei guten Fonds und geschickten Vermögensverwaltern weisen die theoretisch möglichen Renditen eine grosse Spannweite auf.
Beispiel: Der UBS Strategy Fund Balanced ist einer der ältesten Mischfonds. Er legt das Geld zu gleichen Teilen in Aktien und Obligationen an. Seit seiner Lancierung am 23. Februar 1990 schnitt er im Vergleich mit ähnlichen Fonds überdurchschnittlich gut ab. Insgesamt rentierte er rund 4 Prozent pro Jahr. Je nach Abschnitt gab es aber enorme Unterschiede. Eine kleine Auswahl (Stichtag 23. Februar):
Gesamtrendite in zwei 5-Jahres-Perioden
- 1995–2000: 88 %
- 2007–2012: –19 %
Gesamtrendite in zwei 10-Jahres-Perioden
- 1990–2000: 135 %
- 2000–2010: 2 %
Das Beispiel zeigt: Ein- und Ausstiegszeitpunkt haben einen grossen Einfluss auf die Rendite. Leider weiss man immer erst im Nachhinein, ob man Glück oder Pech hatte. Deshalb ist es ratsam, gestaffelt ein- und auszusteigen. Sehr empfehlenswert sind Spar- und Entnahmepläne, die sich über viele Jahre hinziehen. Dies glättet die Gesamtrendite. Damit verblassen zwar die extrem guten Jahre, aber auch die extrem schlechten.
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