Finanztipp: Steuergünstig heisst nicht immer lukrativ
Inhalt
saldo 04/2019
03.03.2019
Letzte Aktualisierung:
05.03.2019
Pascal Roth
Einige Immobilienfonds scheinen deshalb attraktiv, weil die Vermögenssteuern auf den Anteilen gering sind. So fragte ein Leser etwa, ob er Anteile des Bonhôte-Immobilienfonds aus Neuenburg kaufen solle.
Der Fonds besitzt in der Westschweiz nach eigenen Angaben Wohnbauten, die nahe an einem See stehen und gut erschlossen sind.
Der Fonds versteuert den Wert und die Erträge seiner Liegenschaften wie jedes andere Unternehmen auch...
Einige Immobilienfonds scheinen deshalb attraktiv, weil die Vermögenssteuern auf den Anteilen gering sind. So fragte ein Leser etwa, ob er Anteile des Bonhôte-Immobilienfonds aus Neuenburg kaufen solle.
Der Fonds besitzt in der Westschweiz nach eigenen Angaben Wohnbauten, die nahe an einem See stehen und gut erschlossen sind.
Der Fonds versteuert den Wert und die Erträge seiner Liegenschaften wie jedes andere Unternehmen auch. Wer Fondsanteile kauft, muss die Liegenschaften nicht ein zweites Mal versteuern. Er schuldet nur Vermögenssteuern für das, was der Immobilienfonds in der Kasse hat. Der Preis eines Bonhôte-Anteils liegt zurzeit bei rund 133 Franken. Gemäss der Eidgenössischen Steuerverwaltung müssen davon aber nur Fr. 2.27 als Vermögen versteuert werden.
Doch steuergünstige Immobilienfonds sind nicht unbedingt ein Schnäppchen. Denn die Anleger bezahlen sehr wohl Steuern für die Liegenschaften – einfach indirekt. Der Fonds liefert das Geld an den Fiskus ab. Das schmälert das Fondsvermögen und somit den Wert der einzelnen Fondsanteile.
Der Kurs des Bonhôte-Fonds ist seit Sommer 2017 im Sinkflug. Käufer der Anteile zahlen aktuell rund elf Prozent mehr, als die Immobilien eigentlich wert sind. Ähnlich ist dies bei weiteren Immobilienfonds wie zum Beispiel Solvalor 61, CS Real Estate Fund Living Plus oder UBS Direct Residential.
Fazit: Steuergünstige Immobilienfonds bringen nicht unbedingt bessere Renditen als andere Immobilienfonds. Immerhin: Die Differenz bei der Vermögenssteuer kann aufgrund der Steuerprogression für sehr vermögende Anleger attraktiv sein.