Jeder Bankkunde könnte pro Jahr durchschnittlich 1000 Franken an Gebühren sparen, sofern er Konten, Depots und Kreditkarte optimal wählt. Das behauptet das Finanzportal Moneyland.ch. Bankkunden würden unbesehen meist zu hohe Kontogebühren zahlen sowie auf höhere Zinsen verzichten.
Ob die Berechnung von Moneyland zutrifft, ist nicht nachprüfbar. Aber: Jedermann kann individuell seine Kosten reduzieren und die Erträge optimieren. Die Checkliste für Konten und Kreditkarte:
Privatkonto
Ein Kunde zahlt zum Beispiel bei der Appenzeller Kantonalbank für die Kontoführung lediglich 5 Franken pro Jahr, bei der Credit Suisse jedoch satte 60 Franken. Bei Postfinance fallen diese Gebühren weg, sofern ein Kunde im Monatsdurchschnitt mindestens 7500 Franken auf dem Konto hat.
Tipp: Privatkonten nicht bei mehreren Banken führen. Je höher der Kontosaldo, desto tiefer sind häufig die Gebühren.
Es genügt allerdings nicht, nur auf die Kontoführungsgebühren zu achten. In der Regel kommen beim Privatkonto weitere Kosten dazu: So kann die Maestrokarte 30 Franken (Bank Coop) oder bis zu 50 Franken (Bank CIC) kosten. Auch elektronische Sepa-Überweisungen ins Ausland, die meist gratis sind, kosten bei einigen Banken extra: Die Walliser Kantonalbank verlangt pro Auftrag Fr. 1.50, die Vorarlberger Landes- und Hypothekenbank in St. Gallen gar 4 Franken.
Zinserträge auf dem Privatkonto kann man vergessen. Am meisten zahlt zurzeit noch die Appenzeller Kantonalbank: 0,1 Prozent.
Sparkonto
Eine Kontoführungsgebühr fällt in der Regel nicht an. Deshalb sollte man ein Auge auf die Erträge werfen: Die Zinsen variieren von 0 (LGT Bank) bis 0,4 Prozent (Bank CIC). Bei einem Guthaben von 50 000 Franken macht das pro Jahr immerhin 200 Franken Unterschied aus.
3a-Konto
Kosten entstehen nicht. Die Zinserträge sind jedoch viel unterschiedlicher als bei Sparkonten. Angesichts der langen Laufdauer der Vorsorgekonten erhöhen die Zinsen und Zinseszinsen das Endkapital deutlich. Aktuell liegt die Zinsspanne zwischen 0 (Bank Sarasin, Bank Zweiplus) und 1,4 Prozent (Cornèr Bank). Bei einem Guthaben von 50 000 Franken sind das 700 Franken mehr am Ende des Jahres.
Kreditkarte
Die Jahresgebühren reichen von null Franken – bei der Cumulus-Master-Card der Migros und bei der Coop Supercard-Plus – bis zu 850 Franken bei der American Express Platinum Card.
Allerdings darf man nicht nur auf die Jahresgebühr schauen. Wer häufig im Ausland mit der Kreditkarte zahlt, sollte auf den Auslandzuschlag achten. Das Sparpotenzial beträgt pro Jahr schnell einmal 100 bis 200 Franken.
Wertschriftendepot
Die Gebühr bemisst sich meist nach dem Volumen des Depots. Bei der UBS zahlen Anleger für ein Depot von zum Beispiel 500 000 Franken jährlich 0,35 Prozent – also 1750 Franken.
Bei den Internetbrokern sind die Depotgebühren einiges günstiger: Swissquote.ch zum Beispiel verlangt 0,1 Prozent pro Jahr – maximal 200 Franken. Cash.ch berechnet für ein Wertschriftendepot mit 500 000 Franken Gebühren von 400 Franken pro Jahr. Die Postfinance wiederum bietet E-Trading sowie telefonischen Wertschriftenhandel an und verzichtet ganz auf Depotgebühren.
Tipp: Die aktuellen Zinsen finden Sie im Internet unter Saldo.ch/Service/AktuelleZinsen