Obligationen sind Darlehen. Anleger leihen einem Unternehmen oder einem Staat für eine bestimmte Zeit Geld. Dafür bekommen sie jährlich den vereinbarten Zins und am Ende der Laufzeit den investierten Betrag zurück. Auch Fonds legen ihre Gelder in Obligationen an.

Diese Obligationenfonds werden den Anlegern von Banken gern als sichere Anlagen verkauft, weil der Kurswert von Obligationen weniger stark schwanke als jener von Aktien. Obligationen sind aber nur vermeintlich sicher. Denn verändert eine Zentralbank den Leitzins, kann das bei Obligationen zu Wertschwankungen führen.

Um abzuschätzen, wie gross diese bei Obligationen sind, hilft eine Kennzahl: die «Modified Duration». Sie steht in den Faktenblättern von Fonds, die in Obligationen investieren. Dank dieser Kennzahl kann jeder Investor sofort abschätzen, was in seinem Depot passiert, wenn sich das Zinsniveau um 1 Prozent verändert.

Ist im Faktenblatt eine «Modified Duration» von 5,7 aufgeführt, bedeutet dies bei einem Anstieg um 1 Prozent einen Wertverlust des Fonds um 5,7 Prozent. Sinkt das Zinsniveau dagegen um 1 Prozent, kann man mit einem Kursanstieg um 5,7 Prozent rechnen. Je höher also die «Modified Duration», desto grösser sind die möglichen Wertveränderungen der Obligationenfonds, wenn der entsprechende Leitzins sinkt oder steigt.

Die Faktenblätter zu den jeweiligen Fonds findet man im Internet, indem man nach dem Begriff «Fact Sheet» und der internationalen Identifikationsnummer (ISIN) sucht, die jeden Fonds eindeutig identifiziert. Die ISIN setzt sich aus zwei Buchstaben für das Herkunftsland und zehn Ziffern zusammen.