Kreditkarten gibt es mit und ohne Jahresgebühr (saldo 14/2022). Damit Kunden bereit sind, eine Gebühr zu zahlen, werben Kreditkartenanbieter häufig mit Versicherungsleistungen, die im Preis inbegriffen sind, vor allem mit Reiseversicherungen.

Bei Kreditkarten mit Jahresgebühren gibt es zum Beispiel Reise-Annullationsversicherungen. Diese sollten zahlen, wenn man eine Reise wegen Unfall oder Krankheit nicht antreten kann. Die Silberkarten von Viseca (Raiffeisen, Kantonal- und Regionalbanken) mit 100 Franken Jahresgebühr bieten bescheidene Leistungen.

Etwas besser sind die Leistungen von Goldund Platinum-Kreditkarten. Doch diese kosten pro Jahr zwischen 200 und 550 Franken. Die Werbeversprechen der Kreditkartenfirmen tönen besser, als sie sind. Hat eine versicherte Person etwa Anspruch auf Leistungen aus einer anderen Versicherung, dann zahlt die Annullationsversicherung des Kreditkartenanbieters nur den Betrag, der diese Leistungen übersteigt.

Ist also etwa jemand für eine krankheitsbedingte Annullation einer Reise schon über die Krankenkasse oder eine Ganzjahresreisepolice versichert, sind mit der Kreditkarte in der Regel keine zusätzlichen Leistungen mehr verbunden. Damit die Versicherung der Kreditkartenfirma überhaupt bezahlt, müssen die Kunden je nach Anbieter mindestens 50 bis 60 Prozent der Reisekosten mit der Karte bezahlt haben.

Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick über die Landesgrenze: Kreditkarteninhaber erhalten bei deutschen Sparkassen schon ab einer Jahresgebühr von weniger als 100 Franken eine Annullations-, Reise - abbruch- und Heilungskostenversicherung. Dies gilt unabhängig davon, ob die Reise mit der Karte bezahlt wurde oder nicht.