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Stopp – bitte keine Werbung einwerfen! Viele Haushalte haben einen solchen Kleber auf dem Briefkasten. Mit Werbung gemeint sind unaufgefordert zugesandte Prospekte, die normalerweise vom Briefkasten direkt in den Papierkorb wandern.
Bei Finanzprodukten hat der Begriff «Prospekt» hingegen nichts mit Werbung zu tun. Hier handelt es sich um gesetzlich vorgeschriebene, ausführliche Dokumente mit einem hohen Informationsgehalt.
Beispiel Obligationen: Die Prospekte beschreiben die Eigenschaften und Risiken detailliert. Wie bei einer Obligation der Valiant Bank mit dem verlockend hohen Zinscoupon von 4 Prozent. Im Prospekt steht, dass es sich um eine nachrangige Obligation handelt. Dies bedeutet: Sollte die Bank in finanzielle Nöte geraten, könnten die Besitzer der Obligation alles Geld verlieren, während andere Gläubiger der Bank entschädigt würden.
Oder: Bei in der Schweiz domizilierten Gold-Indexfonds kann man die Anteile kündigen und sich den Gegenwert in Gold auszahlen lassen. So auch beim iShares Gold. In seinem Faktenblatt steht allerdings nicht, dass die sogenannte Sachauslage einen Pferdefuss hat. Im Prospekt schon. Dort heisst es, dass nur der Bezug von 12,5-Kilo-Barren möglich ist. Wert: fast eine halbe Million Franken.
Auch bei Fonds stehen im Prospekt oft wichtige Informationen. So gibt es bei einigen Fonds Varianten mit unterschiedlichen Gebühren und Bedingungen. Je nach Anleger ist die eine oder andere Variante vorteilhafter. Der Prospekt zählt sie auf.
Generell: Prospekte sind nüchtern und objektiv formuliert. Gerade weil sie nicht das Blaue vom Himmel versprechen, sollte man sie lesen, bevor man Geld anlegt.
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