Was können Kunden tun, wenn ihnen ihr Bank- oder Vermögensberater einen bestimmten Fonds oder sonst ein Produkt empfiehlt? Das sind die drei wichtigsten Prüfkriterien:

1. Wann wurde das Produkt lanciert? Geld­anlagen, die erst wenige Monate oder Jahre auf dem Markt sind, lassen sich nicht einschät­zen. Aufschlussreich ist ein Leistungs­ausweis, wenn er gute und schlechte Zeiten umfasst. Das bedeutet: Er sollte mindestens zehn Jahre zurückreichen. Dann ist die Finanz­krise, die Mitte 2007 begann und im Frühjahr 2009 den Börsen­tiefpunkt erreichte, mit drin. 

Achtung: Manche Banken und Versicherungen greifen bei neuen Produkten zu ­einem Trick. Sie zeigen für die Zeit vor der wirk­lichen Produktlancierung simulierte Ren­diten. Da gibt es nur eines: ignorieren.

2. Wie gross war seit der Produktlancierung der maximale Einbruch? Er zeigt, was Anleger aushalten müssen, wenn es mal richtig nach unten geht. Konservative Geldanlagen büss­ten in der Finanzkrise 10 bis 15 Prozent ihres Wertes ein, aggressive Produkte 40 Pro­zent und mehr.

3. Wie lange dauerte die längste Aufhol­periode? Das gibt eine Vorstellung davon, wie viel Geduld man unter Umständen aufbringen muss. Es gibt viele Fonds-Besitzer und An­leger mit Vermögensverwaltungsman­daten, die 2006 oder 2007 Geld investierten und die in der Finanzkrise erlittenen Verluste bis heute nicht aufholen konnten. Auf­holperioden kön­nen zehn und mehr Jahre dauern – vor al­lem bei schlechten Produkten und hohen Kosten. 

Sicher: Die Vergangenheit wiederholt sich nie eins zu eins. Diese drei Kriterien geben aber gute Anhaltspunkte. Und entlarven oft den Zweckoptimismus der Produktverkäufer, die vor allem Umsatz machen wollen.