Vermögensverwalter einer Bank legen vorzugsweise bankeigene Produkte ins Depot ihrer Kunden. Das geht aus vielen Anfragen von saldo-Lesern hervor. Schreibt etwa ein Leser, sein Bankberater habe ihm einen Futura-Fonds empfohlen, ist klar, dass seine Hausbank Raiffeisen heisst. Die hauseigenen Fonds von Raiffeisen tragen Futura im Titel. Auch Analysen des VZ Vermögenszentrums belegen: Immer öfter landen hauseigene Produkte in den Depots. 2023 betrug der Anteil bankeigener Produkte in den ausgewerteten Depots von 4400 Anlegern 63 Prozent. 10 Jahre zuvor war es weniger als die Hälfte. 

Bankeigene Fonds werden meist aktiv verwaltet und sind deshalb teuer. Ausserdem fallen beim Kauf und Verkauf oft Kommissionen an. Das bringt den Banken mehr Geld, schmälert aber die Rendite der Kunden. Eine preiswerte Alternative zu teuren aktiven Anlagefonds sind passive börsengehandelte Indexfonds (ETF). Sie bilden einen Index nach und brauchen keinen aktiven Verwalter.

Bei den vom VZ analysierten Depots liegen die jährlichen Gebühren von aktiven Fonds im Durchschnitt bei 1,06 Prozent, bei Indexfonds hingegen bei lediglich 0,25 Prozent. Bei einer solchen Differenz lassen sich mit der Wahl von ETF über die Jahre Tausende von Franken Kosten einsparen. Aktive Anlagefonds wären für Anleger nur dann vorteilhaft, wenn sie langfristig eine überdurchschnittliche Rendite erzielen.

Diverse Studien und Statistiken zeigen aber, dass es den meisten aktiven Fonds nicht gelingt, über eine längere Zeitperiode ihren Vergleichsindex zu schlagen. Das heisst: Sie sind nicht besser als die ETF, welche die entsprechenden Indizes abbilden – aber teurer.