Finanztipp: Auf die Gesamtkosten kommt es an
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saldo 11/2015
10.06.2015
Bertolami
Banken machen Anlegern immer häufiger Paketlösungen schmackhaft. Inhalt und Preis der Pakete variieren stark. Ein Paket kann zum Beispiel jährlich 0,5 Prozent der Anlagesumme kosten und Folgendes enthalten: einige Beratungsgespräche pro Jahr, das Erstellen eines Anlegerprofils und die Depotverwaltung. Was nicht im Paket drin ist, muss extra bezahlt werden: so etwa Käufe und Verkäufe von Fonds und anderen Wertschriften. Pakete, die auch die Käufe/Verkäuf...
Banken machen Anlegern immer häufiger Paketlösungen schmackhaft. Inhalt und Preis der Pakete variieren stark. Ein Paket kann zum Beispiel jährlich 0,5 Prozent der Anlagesumme kosten und Folgendes enthalten: einige Beratungsgespräche pro Jahr, das Erstellen eines Anlegerprofils und die Depotverwaltung. Was nicht im Paket drin ist, muss extra bezahlt werden: so etwa Käufe und Verkäufe von Fonds und anderen Wertschriften. Pakete, die auch die Käufe/Verkäufe umfassen, sind oft nicht unter Gebühren von 1 Prozent zu haben.
Ob für das Paket oder die Extraleistungen – die Anleger erhalten dafür Abrechnungen und sehen, was von ihren Konten abgebucht wird. Was den meisten aber nicht bewusst ist: Es gibt auch noch Kosten, die nicht ausgewiesen werden und die sie indirekt bezahlen. Dies ist durchwegs der Fall bei Fonds und anderen Produkten. Am stärksten ins Gewicht fällt in der Regel die Verwaltungsgebühr/Management-Fee. Auch geben die Fonds oft viel Geld aus für Werbung und Vertrieb. Diese Kosten schmälern die Rendite der Anteile – gehen also auch zulasten der Anleger.
Solche Produktkosten sind oft höher als die von den Anlegern direkt bezahlten Gebühren. Bei den meisten Fonds finden sich die zuverlässigsten Angaben darüber in den Wesentlichen Anlegerinformationen – unter dem Stichwort «laufende Kosten». Anlagevehikel ohne oder mit bruchstückhaften Kostenangaben sollte man meiden. Das ist bei manchen strukturierten Produkten der Fall.
Als Faustregel gilt: Sehr gut ist es, wenn alle direkten und indirekten Kosten der Geldanlage die 1-Prozent-Marke nicht überschreiten. Gesamtkosten von 1,2 Prozent und mehr sind ein schweres Handicap. Geldverwalter erwecken gerne den Eindruck, sie könnten hohe Kosten durch geschickte Geldanlagen wettmachen. Die Erfahrung zeigt aber: Hohe Kosten führen meist zu tieferen Renditen.