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Der amerikanische Fotograf James Balog war ein Skeptiker des Klimawandels. Nachdem er in Island schmelzende Gletscher gesehen hatte, änderte er seine Meinung. Er beschloss, die Gletscherschmelze fotografisch festzuhalten.
Der US-Filmemacher Jeff Orlowski hat für die Dokumentation «Chasing Ice» Balog auf seinen Reisen in die Eiswüsten von Island, Grönland und Alaska begleitet. Balog installierte mühsam zahlreiche Kameras. Diese nahmen die Veränderungen an den Gletschern über mehrere Jahre hinweg auf. Immer wieder stiegen Kameras in der Kälte aus.
Doch das Projekt gelang – mit beeindruckendem Ergebnis: In Zeitrafferaufnahmen sieht man Gletscherzungen schrumpfen und in sich zusammenfallen sowie quadratkilometergrosse Flächen mit Eisbergen, die innerhalb von Stunden im Meer versinken. Auf dem Eis entdeckt Balog dunkle Löcher: Staub aus den Wüsten Zentralasiens, Russpartikel von Waldbränden, Dieselmotoren und Kohlekraftwerken färben das Eis schwarz. Das erzeugt Wärme und bringt das Eis noch schneller zum Schmelzen.
Selten wurden die Folgen der Klimaerwärmung so plastisch erfahrbar gemacht wie in James Balogs Aufnahmen. Dazu enthält der Dokumentarfilm viele Hintergrundinfos von Klimaexperten. So zeigt sich, dass Gletscher in Grönland heute zehnmal schneller schmelzen als in den hundert Jahren zuvor. Der angenommene Anstieg des Meeresspiegels von mindestens einem Meter würde 150 Millionen Menschen heimatlos machen.
Der Film punktet mit seinen Fakten ebenso wie mit schönen und ästhetischen Bildern gefährdeter Eislandschaft.
«Chasing Ice.» Ein Film von
Jeff Orlowski. USA, 75 min.
EuroVideo Medien GmbH 2014.
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