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Hungernde Kinder suchen in einem Dorf bei Neu-Delhi nach Reiskörnern am Wegrand. Nicht weit entfernt verrotten 2000 Tonnen Getreide unter Plastikplanen. Sie waren als Spekulationsobjekt gedacht und sollten viel Geld bringen, wenn der Reispreis steigt. Stattdessen faulen sie vor sich hin – wie Millionen von Tonnen weltweit.
Der erste Teil der Doku, «Hunger!», zeigt auf, warum auf der ganzen Welt Menschen Hunger leiden. So pachten reiche Staaten und Firmen Land in Afrika für den Getreide-, Früchte- oder Gemüseanbau. Sie machen damit viel Geld. Die Besitzer dagegen erhalten für die Pacht gerade einmal 20 Cent pro Jahr (siehe auch Buchbesprechung rechts: «Geldsegen für Chiquita, miese Löhne für Arbeiter»).
Ein weiteres Problem: Drei Viertel der weltweiten Ackerfläche braucht man für die Fleischerzeugung. Weltweit werden 1,5 Milliarden Kühe gemästet, während Menschen verhungern.
Der deutsche Fernsehjournalist Claus Kleber reiste für den Film zu Orten in Australien, China, Indien, Europa und den USA. Er besuchte einen US-Unternehmer, der in riesigen schwimmenden Käfigen beinahe ausgestorbene Fische züchtet. Oder ein indisches Mäd-chen, das am Verhungern ist.
Im zweiten Teil, «Durst!», besucht Kleber Gebiete, deren Bewohner an Wasserknappheit leiden. Alle drei Jahre wachsen weltweit Wüsten in der Grösse von Deutschland. In Spanien, einem der grössten Exportländer für Obst und Gemüse, wird das Grundwasser knapp. Wie es danach mit dem Anbau weitergeht, wissen die Farmer nicht.
Den Film gibts auf DVD und gratis unter Hunger.zdf.de mit zusätzlichen Infos zu Nahrungsmangel und Wasserproblematik.
«Hunger! Durst!», ein Film von Claus Kleber und Angela Andersen. 100 min. ZDF, Arte, 2015.
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