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Nach Feierabend drängen sich die Arbeiter in ihre Wohncontainer. Bis zu 16 Personen hausen in den engen Zimmern. Eine bessere Unterkunft liegt für sie nicht drin. 2000 Kilogramm Tomaten pflückt ein Arbeiter pro Tag auf dem Feld – für 40 Dollar Tageslohn.
Die Doku «Fair Food» zeigt, wie in den USA Erntearbeiter von den grossen Supermarktketten ausgenützt werden. Während diese Milliardengewinne machen, leben die Arbeiter unter der Armutsgrenze. Und dies bei schlechtesten Bedingungen: So sind die Feldarbeiter froh, wenn in der Hitze manchmal kühlende Nebelschwaden aus Pestiziden vorbeiziehen. Auch sexuelle Belästigung und andere Gewalttaten gehören zum Alltag.
Die Kosten für Saatgut, Pestizide, Dünger, Maschinen und Treibstoff stiegen in den letzten Jahren stark an. Dennoch fordern die Supermärkte von den Landbesitzern, die Preise tief zu halten. Damit bleibt ihnen kaum mehr Gewinn übrig.
Der US-Regisseur Sanjay Rawal zeigt, wie das Preisdiktat der Supermärkte Proteste und einen einwöchigen Hungerstreik auslöst. Das Ziel der Arbeiter ist das sogenannte Fair-Food-Programm. Die Supermärkte werden aufgefordert, den Arbeitern pro gepflücktes Kilo Tomaten zwei Cents mehr zu zahlen. Dies würde reichen, um den Lohn zu verdoppeln. Supermärkte wie die US-Kette Publix würde dies pro Jahr eine Million Dollar kosten – bei einem Jahresgewinn von zwei Milliarden.
Die Dokumentation schildert weitere Beispiele, bei denen die Lage der Arbeiter ähnlich trist ist. Die Filmaufnahmen stammen alle aus den USA. Doch er motiviert auch europäische Konsumenten, sich zu überlegen, wie viel Gemüse aus Billiglohnländern sie im Supermarkt einkaufen wollen.
«Fair Food». Ein Film von Sanjay Rawal. USA 2014, 79 min., Tiberius Film 2015.
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