Wer ein älteres Handy besitzt, kennt das Problem: Plötzlich funktionieren neue Apps nicht mehr. Oft liegt das daran, dass das Betriebssystem veraltet ist und der Hersteller für das Gerät keine Aktualisierungen mehr zur Verfügung stellt.
Dasselbe gilt für die Sicherheits-Updates: Schliesst der Hersteller aktuelle Sicherheitslücken nicht mehr, wird das Handy anfälliger für Angriffe, beispielsweise durch Viren. So müssen Mobilgeräte teilweise schon nach einigen Monaten ersetzt werden, obwohl sie noch völlig intakt sind.
saldo stellte aufgrund der Angaben der Hersteller eine Liste zusammen, aus der hervorgeht, wie lange es für die verschiedenen Smartphones Aktualisierungen gibt. Vor allem bei neueren Modellen können die Käufer deutlich länger mit Updates rechnen als noch vor ein paar Jahren. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass die EU für Hersteller von Smartphones und Tablets eine Update-Pflicht von fünf Jahren einführen will.
Bereits heute sichern der US-Konzern Google und der südkoreanische Hersteller Samsung für einige Modelle Systemund Sicherheits-Updates für die ersten sieben Jahre nach Erscheinen des Geräts zu. Die Langlebigkeit wird zum Verkaufsargument. Die Garantie von sieben Jahren gilt aber nur für die teuersten Geräte der neusten Generation. Samsung-Handys, die 2021 bis 2023 auf den Markt kamen, erhalten vier Jahre System- und fünf Jahre Sicherheits-Updates. Modelle, die vor 2021 lanciert wurden, sogar noch je ein Jahr weniger.
Die Google-Pixel-Modelle, die älter als zwei Jahre sind, erhalten nur drei Jahre System-Updates. Fairphone aktualisiert das System fünf Jahre und verspricht für sein aktuelles Modell Fairphone 5 Sicherheits-Updates für acht Jahre.
Am anderen Ende der Skala finden sich Hersteller wie Motorola, Honor oder Nokia, die vor allem für günstige Modelle ab Verkaufsstart nur drei Jahre System-Updates liefern, für ältere Geräte sogar nur 2 Jahre. Das hat zur Folge, dass manche Geräte bereits keine Aktualisierungen mehr erhalten, wenn sie noch verkauft werden.
Motorola zum Beispiel lancierte das Modell G41 im Dezember 2021. Gemäss dem Hersteller sind für dieses Modell keine Updates mehr vorgesehen. Trotzdem ist es im Handel noch erhältlich, etwa bei Digitec für aktuell 169 Franken.
Apple macht ein Geheimnis aus iPhone-Updates
Ein Sonderfall ist der iPhoneHersteller Apple. Das Unternehmen verrät nicht, wie lange seine Geräte aktualisiert werden. Erfahrungswerte zeigen, dass iPhones in der Regel fünf Jahre lang System-Updates erhalten und noch ein Jahr länger Sicherheits-Updates. Aktuell gibt es beispielsweise für alle Geräte ab dem iPhone 8 und älter keine Updates mehr. Das iPhone 8 wurde 2017 lanciert.
Datenbank im Internet gibt Informationen zu Updates
Was tun, wenn das Handy nicht mehr aktualisiert wird? Das hängt stark davon ab, wie man das Gerät verwendet. Wer nur telefoniert oder nur die installierten Apps benutzt und auf bekannten Websites surft, kann das Handy noch länger benutzen. Die Gefahr eines Angriffs ist dann gering. Allerdings sollte man darauf verzichten, weiterhin Banking- oder Bezahl-Apps zu benutzen oder mit dem veralteten Handy auf die Firmeninfrastruktur zuzugreifen.
Die Website Handy-helfer.de des Gemeinnützigen Instituts für Technik und Journalismus in Berlin (D) bietet eine hilfreiche Datenbank. Dort kann man den Hersteller und das Modell des eigenen Geräts eingeben und sieht, ob es für das Gerät noch Updates gibt. Zudem gibt die Seite Tipps, was man mit dem nicht mehr aktuellen Gerät noch tun kann. So wird zum Beispiel empfohlen, das alte Gerät noch als Babyphone, Taschenlampe oder Mp3-Player zu benutzen.