Camcorder – früher hiessen sie Videokameras – haben starke Konkurrenz erhalten: Die heutigen Fotokameras sind auch zum Filmen geeignet und bieten manchmal sogar eine bessere Bildqualität als Camcorder. Auch mit Smartphones lässt sich heute in verblüffender Qualität filmen. Für Aufnahmen beim Sport gibt es zudem robuste Actioncams.
Die Preise für alle Gerätetypen gehen von wenigen Hundert bis deutlich über 1000 Franken. Alle haben Vor- und Nachteile. saldo sagt, worauf es ankommt.
Camcorder
Die klassische Videokamera. Aufgenommen wird digital auf den eingebauten Speicher oder Speicherkarten. Je nach Modell braucht man für eine 1 Stunde in bester Qualität 4 bis 10 Gigabyte Speicher. Selbst günstige Modelle filmen im hochauflösenden Full-HD.
- + Camcorder sind auf das Filmen spezialisiert und daher meist sehr benutzerfreundlich.
- + Sie sind leicht und liegen gut in der Hand.
- + Sanftes Zoomen ist einfacher als mit Fotoapparaten.
- + Mit den automatischen Einstellungen erzielt man meist gute bis sehr gute Ergebnisse.
- + Manuelle Einstellmöglichkeiten – zumindest bei teureren Modellen.
- < Kleiner Bildsensor im Vergleich zu Systemkameras. Die Folge: Wenig Gestaltungsspielraum bei der Bildschärfe. Bei schlechtem Licht stossen die Geräte an ihre Grenzen.
- < Objektive lassen sich nicht wechseln – bis auf sehr teure Geräte.
Kosten: Einsteigergeräte ab rund 250 Franken. Mittelklassegeräte mit mehr manuellen Möglichkeiten für 600 bis 900 Franken.
Geeignet für:
Familienfilmer und Reisende, die wichtige Momente daheim und unterwegs ohne aufwendige Einstellungen in guter Qualität festhalten wollen.
Smartphone
Smartphones können mit der eingebauten Kamera meist Videos in hochauflösender Qualität (Full-HD) aufnehmen. Die Aufnahmedauer hängt vom internen Speicher oder dem Platz auf der Speicherkarte ab.
- + Handykameras hat man immer dabei.
- + Leicht
- + Mit geeigneten Apps lassen sich Filme im Handy gleich bearbeiten.
- < Schlechte Bildqualität besonders bei wenig Licht.
- < Verwackelt schnell, besonders beim Zoomen mit dem Touchscreen.
- < Schlechter Ton
Kosten: 100 bis 1000 Franken
Geeignet für:
Alle spontanen Gelegenheitsfilmer, die nur sporadisch filmen und dazu keine Ausrüstung mitschleppen wollen.
Actioncam
Actioncams sind Spezialisten für Sportaufnahmen – egal, ob man mit dem Mountainbike den Berg hinabrast, Ski fährt oder taucht. Bekannt wurden sie vor allem durch die Marke Go Pro.
- + Klein und robust
- + Bei genügend Licht gute Bildqualität
- < Bildqualität leidet bei schlechten Lichtbedingungen
- < Wenig Einstellungsmöglichkeiten
- < Meist nur Weitwinkelobjektiv ohne Zoom
Kosten: 150 bis 550 Franken
Geeignet für:
Sportfilmer, die spektakuläre Aufnahmen von ihrem Hobby machen wollen.
Fotokamera
Lange Zeit war die Filmfunktion bei digitalen Fotokameras nicht ernst zu nehmen. Inzwischen erreichen Digicams oft eine sehr gute Filmqualität. Aufgenommen wird meist auf SD-Karten. Nicht alle Kameratypen sind gleich gut geeignet.
Kleine Kompaktkameras bieten gegenüber dem Handy kaum Vorzüge. Bridgekameras glänzen mit einem grossen Zoom, sind jedoch in der Bedienung eingeschränkt und erlauben wenig manuelle Einstellungen.
Die beste Wahl zum Filmen unter den Fotoapparaten sind Systemkameras (Spiegelreflexkameras oder spiegellose Modelle). Wer gerne manuelle Einstellungen wie Verschlusszeit und Blende verändert, kommt hier auf seine Kosten. Vor- und Nachteile von Systemkameras:
- + Grosser Bildsensor im Vergleich zu Camcordern, was sich besonders bei schlechten Lichtverhältnissen auszahlt. Zudem lässt sich das Bild besser mit der Schärfe gestalten. Dies führt zu einer Kinofilm-Ästhetik, die Camcorder nicht erreichen.
- + Die Objektive lassen sich auswechseln.
- + Die Bildqualität ist bei guten Systemkameras den Camcordern mindestens ebenbürtig.
- + Spiegellose Systemkameras sind oft klein und leicht.
- < Das automatische Scharfstellen (Autofokus) funktioniert langsamer als bei Camcordern. Das begünstigt unscharfe Momente bei Zooms oder bei Schwenks.
- < Die Kamera lässt sich nicht so bequem in der Hand halten wie ein Camcorder.
- < Das Zoomen funktioniert meist per Hand am Objektiv statt per Knopf. Das führt zu Wacklern.
- < Das eingebaute Mikrofon ist oft schlecht.
- < Man kann höchstens 30 Minuten am Stück filmen.
Kosten für Systemkameras: 600 bis 1500 Franken.
Geeignet für:
< Reisende, die nur ein Gerät für Foto und Film mitnehmen wollen.
< Filmer, die Wert auf Gestaltungsmöglichkeiten legen.