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Egal ob Antibiotika oder Antibabypille: Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass weltweit rund zehn Prozent aller Medikamente gefälscht oder minderwertig sind. Der Dokumentarfilm «Gefährliche Medikamente – gepanscht, gestreckt, gefälscht» geht der Frage nach, wie es dazu kommt. Die Macher verfolgen den Weg der Medikamente von der Herstellung bis zum Patienten. Das Erschreckende: Nicht nur im Internet, sondern auch in Apotheken tauchen solche Präparate auf.
Welch tragische Folgen die Einnahme gefälschter Medikamente haben kann, zeigt im Film der Fall einer 65-jährigen Krebspatientin. Ihre Blutwerte wurden plötzlich trotz Medikamenten schlechter. Auch die Metastasen wuchsen. Bis man herausfand: Sie hatte eine Packung mit einem gefälschten Produkt erwischt. Der Wirkstoff war viel zu tief dosiert.
Die grossen Pharmakonzerne lassen viele Medikamente in Niedriglohnländern produzieren. Allein in Indien gibt es laut den Filmemachern rund 15 000 Medikamentenhersteller. Die Zustände dort sind oft erschreckend. Aufnahmen zeigen Angestellte, welche die Arzneien auf verschmutzten Hinterhöfen zusammenrühren. Am Boden krabbeln Schaben. Im besten Fall sind solche Produkte nur unhygienisch. Andere enthalten eine viel zu kleine Menge des Wirkstoffs, oder sie bestehen nur aus Zucker.
Dazu kommt: Fälschungen sind meist schwer zu erkennen. Nicht alle fallen durch schlecht gemachte Verpackungen oder falsche Schriften auf. Zudem sind die Kontrollen beim Export nur beschränkt wirksam. Denn die indischen Kontrollbehörden stellen die nötigen Zertifikate aus, ohne vorher die Produktionsstätten zu besuchen.
Der Film ist zu sehen unter saldo.ch/fQfea5.
«Gefährliche Medikamente – gepanscht, gestreckt, gefälscht»: Ein Film von Daniel Harrich. Deutschland, 30 Min. Diwafilm 2017.
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