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Wer in der Schweiz wohnt, nimmt laut Bundesamt für Statistik täglich im Durchschnitt 111 Gramm Zucker zu sich. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt bei maximal 25 Gramm pro Tag. Das entspricht sechs vollen Teelöffeln. 65 Einwohner der Gemeinde Berkenthin im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein machten bei einem Experiment mit und verzichteten für drei Monate möglichst auf zugesetzten Zucker. Nur die empfohlenen 25 Gramm Zucker pro Tag waren erlaubt, dazu der natürliche Zucker in Früchten, Milch oder Gemüse. Ärzte begleiteten das Experiment. Der Film «Tschüss Zucker» dokumentiert, wie die Teilnehmer mit dem Zuckerverzicht zurechtkamen und wie sich ihr Körper veränderte. Einige Bewohner reagierten mit Kopfschmerzen auf den Entzug, und sie wurden nervös und ungeduldig. Ein Kioskbesitzer gab nach neun Wochen auf.
Zu Beginn war bereits das Einkaufen eine Herausforderung: Der Zuckergehalt steht nur im Kleingedruckten auf den Produkten. Lediglich bei wenigen Lebensmitteln ist mit einem Ampelsystem auf einen Blick der Zuckergehalt ersichtlich. Die Bilanz der Ärzte nach drei Monaten: Gut die Hälfte der 65 Teilnehmer hielt bis zum Schluss durch. Sie brachten weniger Kilos auf die Waage, hatten einen tieferen Cholesterinspiegel, bessere Leberwerte
und weniger Gelenkschmerzen. Und sportliche Tätigkeiten fielen ihnen deutlich leichter als zuvor.
Der Film ist zu sehen unter saldo.ch/zuckerfilm.
Tschüss Zucker. Eine Dorfgemeinschaft auf Entzug. Ein Film von Ute Jurkovics und Christine Seidemann. 44 min. NDR 2019
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