Film: Der Fälscher edler Weine
Inhalt
saldo 13/2017
29.08.2017
Marc Mair-Noack
Jahrelang führte der US-Amerikaner Rudy Kurniawan Experten mit selbstgemachtem Wein an der Nase herum. Er fälschte Etiketten, mischte Jahrgänge und verdiente so Dutzende Millionen Franken, wie eine Dokumentation zeigt.
Wie lukrativ das Fälschen von Wein sein kann, zeigt die Arte-Dokumentation «Der Etikettenschwindler». Darin porträtiert die Filmemacherin Elsa Lhéritier Aufstieg und Fall des US-amerikanischen Weinexperten Rudy Kur...
Jahrelang führte der US-Amerikaner Rudy Kurniawan Experten mit selbstgemachtem Wein an der Nase herum. Er fälschte Etiketten, mischte Jahrgänge und verdiente so Dutzende Millionen Franken, wie eine Dokumentation zeigt.
Wie lukrativ das Fälschen von Wein sein kann, zeigt die Arte-Dokumentation «Der Etikettenschwindler». Darin porträtiert die Filmemacherin Elsa Lhéritier Aufstieg und Fall des US-amerikanischen Weinexperten Rudy Kurniawan.
Der Film erweist sich als spannende Detektivgeschichte. Er zeigt, wie man dem Fälscher allmählich auf die Schliche kam. Gleichzeitig gibt er einen Einblick in die Weinszene, in der es auch mal sehr extravagant zugehen kann: So trank Rudy Kurniawan zusammen mit Freunden an nur einem Abend Weine im Gesamtwert von fast 80 000 Franken.
Bereits vor über 15 Jahren fiel Kurniawan mit seiner grossen Weinsammlung auf. Niemand bemerkte, dass der Amerikaner irgendwann begann, leere Flaschen von teuren Weinen zu sammeln – samt Etiketten. Zu Hause schüttete er so lange verschiedene Weine zusammen, bis der Geschmack jenem edler Jahrgänge glich. An zwei Auktionen verdiente er mit solchen Fälschungen fast 34 Millionen Franken.
Doch dann machte Kurniawan einen Fehler: Er vertat sich auf seinen gefälschten Etiketten mit den Jahrgängen – und flog auf. Im Sommer 2014 verurteilte ein Gericht in New York Rudy Kurniawan zu zehn Jahren Haft. Der Film ist zu sehen unter saldo.ch/e52676.
«Geschäftsmodell Kriminell: Der Etikettenschwindler». Ein Film von Elsa Lhéritier. Frankreich, 54 Minuten. Arte 2016.