Mindestens sieben Stunden Schlaf pro Nacht, das empfehlen viele Ärzte. Doch eine längere Schlafdauer bedeutet nicht unbedingt einen besseren und gesünderen Schlaf. Dennoch gilt: Wer jahrelang weniger als sechs Stunden schläft, erhöht das Herz­infarktrisiko um die Hälfte. Das belegen im Film erwähnte Studien aus Grossbritannien. Bei andauerndem Schlafmangel produziert der Körper Hormone, welche die Gefässe schädigen.

Der Vergleich mit Naturvölkern in Afrika und Südamerika zeigt, dass diese nicht länger schlafen als Menschen in Industrieländern. Der Unterschied: Sie leiden fast nie an Schlafstörungen. Für den US-amerikanischen Schlafforscher Jerry Siegel liegt der Grund dafür im Fehlen von künstlichem Licht. 

Basler Forscher untersuchten die Auswirkungen von Lichtintensität und Lichtfarben auf den Schlaf. Licht ist der wichtigste Taktgeber für den Schlaf-Wach-Rhythmus. Doch der Körper ist auf Tageslicht ausgerichtet und nicht auf Kunstlicht. Besonders problematisch ist das kalte LED-Licht. Es verhindert die Ausschüttung von schlaffördernden Hormonen. Das heisst: Wer spät­abends viel Zeit am Computer, am Handy oder vor dem Fernseher verbringt, schläft aufgrund des blauen Lichts bis zu einer Stunde später ein. Neue Erkenntnisse zeigen, dass Licht mit einem hohen grünen Anteil den Schlaf verbessert. Und: Morgenlicht wirkt besonders gut ­gegen Depressionen.

Die Dokumentation erklärt leicht verständlich aktuelle Ergebnisse der Schlafforschung. Zudem zeigt sie anschaulich, was im Gehirn geschieht, wenn man das Licht ausmacht, um einzuschlafen. 

Der Film ist zu sehen unter saldo.ch/dw632f.

«Der Mythos vom gesunden Schlaf.» Ein Film von Friedemann Hottenbacher und Uta Meyer. Deutschland 2016. 
44 Minuten, ZDF, 3Sat.