Fertig-Lasagnen aus dem Ladenregal unterscheiden sich vor allem bei der Fleischqualität. Immerhin: Alle Produkte waren richtig deklariert. Wo Rind oder Schwein draufstand, war kein Pferd drin.
Eine selbstgemachte Lasagne braucht nebst frischen Zutaten vor allem eines – viel Zeit. Schneller geht es mit Fertigprodukten vom Grossverteiler. Einfach Folie abziehen – und die Form für 20 bis 30 Minuten in den Ofen schieben.
Doch der Pferdefleisch-Skandal im Jahr 2013 beschädigte den Ruf der Fertig-Lasagne in ganz Europa. Damals landete als Rindfleisch deklariertes Pferdefleisch in Fertigprodukten – auch in der Schweiz. Pferdefleisch enthielten etwa die Coop-Lasagne Verdi alla Bolognese und Produkte der Liechtensteiner Hilcona.
Hochwertiges Hackfleisch enthält wenig Bindegewebe
saldo untersuchte, ob die Lasagne-hersteller die Deklaration und die Qualität von Fertig-Lasagne inzwischen verbesserten. Ein spezialisiertes Labor in Deutschland analysierte 15 Produkte mit einer neuen Methode auf 4000 verschiedene Tierarten. Es fand in allen Produkten nur Rind- und Schweinefleisch. Und das war immer richtig deklariert.
saldo wollte auch wissen, wie viel Eiweiss, Bindegewebe und Fett in den Fertigprodukten steckt. Der Anteil Bindegewebe ist ein Mass für die Fleischqualität. Hochwertiges Hackfleisch enthält viel Eiweiss und wenig Bindegewebe. Dazu zählen etwa Muskelhüllen, Bänder und Sehnen. Laut der Verordnung über die Herkunft tierischer Lebensmittel darf der Bindegewebeanteil bei reinem Rinderhackfleisch nicht höher als 15 Prozent sein, bei Hackfleisch mit Schwein 18 Prozent.
Die Analysen zeigen: Alle geprüften Lasagnen halten die 15-Prozent-Marke ein. Vor fünf Jahren war das bei acht Produkten nicht der Fall («K-Tipp» 6/2013). Im aktuellen Test lag der Bindegewebeanteil bei sieben Fertig-Lasagnen unter 9 Prozent. Bei den Lasagnen von Lidl, Aldi und Rana betrug der Anteil über 13 Prozent. Zum Vergleich: Die beiden sehr guten Lasagnen von Globus und Coop Prix Garantie enthielten nur 3 bzw. 5 Prozent Bindegewebe. Mit 50 Rappen pro 100 Gramm gehört die Prix-Garantie-Lasagne zu den günstigsten Produkten. Die Globus-Lasagne kostet mit Fr. 2.93 fast sechsmal so viel.
Eine Lasagne enthielt mehr Fett als ein Hamburger
Beim Fettgehalt waren die Unterschiede kleiner. 100 Gramm Lasagne enthielten zwischen 3,5 (Prix Garantie von Coop) und 8,5 Gramm Fett (Cucina Nobile von Aldi). Zum Vergleich: 100 Gramm eines klassischen Hamburgers von McDonald’s enthalten laut Deklaration des Fast-Food-Unternehmens 8 Gramm Fett.
Die meisten Hersteller äussern sich nicht zu den Testergebnissen. Manor schreibt, dass die als gut bewertete Lasagne der Marke «Viaggiator Goloso» mittlerweile nicht mehr hergestellt werde. Aldi weist darauf hin, dass bei seiner letztplatzierten Lasagne sämtliche gesetzlichen Vorgaben eingehalten würden. Das Produkt sei einwandfrei.
Rezept: Lasagne aus Auberginen
Eine feine Lasagne lässt sich auch ohne Hackfleisch und Teigwaren zubereiten. In Süditalien sehr verbreitet ist die Parmigiana di Melanzane.
Zutaten (für 2 bis 4 Personen)
- 4 Auberginen
- 200 g geriebener Parmesan
- 2 Mozzarellas à 150 g
- 750 g passierte Tomaten
- Basilikum
- eine halbe Zwiebel
- etwas Olivenöl
- Salz und Pfeffer
Zuerst den Tomatensugo ansetzen: Zwiebeln fein schneiden, in Olivenöl anbraten. Passierte Tomaten dazugeben und mindestens 30 Minuten köcheln lassen. Am Schluss mit Basilikum, Salz und Pfeffer würzen. Während der Sugo köchelt: Auberginen waschen und Stielansatz entfernen, in schmale, längliche Scheiben schneiden. Auf einem Blech oder Backpapier mit Salz bestreuen und zirka 30 Minuten ziehen lassen. Danach die Auberginen mit Küchenpapier trocken tupfen und in wenig Olivenöl gelbbraun braten. In eine Gratinform etwas Sugo geben, dann abwechslungsweise Auberginen, in dünne Scheiben geschnittenen Mozzarella, Parmesan und wieder Sugo einschichten.
Für zirka 30 Minuten bei 180 Grad in den Backofen schieben. Wichtig: Die oberste Schicht sollte mit Sugo bedeckt sein, sonst trocknet die Parmigiana zu stark aus.