Die fünfköpfige Familie von Sandra Sif Sigvardsdóttir (31) und Gudmundur Björgvinsson (33) lebt in einem selbst gebauten Haus auf der einzigen bewohnten Insel des Archipels. Die Insel ist 13 Quadratkilometer gross und hat rund 4500 Einwohner. Felsige Klippen, zwei Vulkane und der Nordatlantik sind die direkten Nachbarn der Familie. Zur Freude der Kinder Iris Dröfn (8), Eva Berglind (6) und Sara Björk (1,5) wohnen in ihrer Strasse fast ausschliesslich Familien.
Sandra Sif arbeitete bis vor kurzem in ihrem erlernten Beruf als Spenglerin. Während des letzten Mutterschaftsurlaubs half sie in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen aus – heute arbeitet sie dort hauptberuflich. Gudmundur ist in der lokalen Trockenfischfabrik als Abteilungschef für Reparaturen zuständig. Iris Dröfn und Eva Berglind besuchen die Vor- und die Primarschule.
Finanzielle Situation:
Haushaltseinkommen: 8600 Franken
Kosten fürs Wohnen: 1350 Franken pro Monat für die Hypothek und 670 Franken für Nebenkosten
Kosten für die Krankenversicherung: 520 Franken pro Jahr
Steuern: 35'000 Franken pro Jahr
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Sandra Sif: Ja, seit rund anderthalb Jahren wohnen wir in unserem selbst gebauten Haus. Es fühlt sich gut an, ein eigenes Heim zu haben.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Sandra Sif: Wir kochen Spaghetti Bolognese.
Wie gefällt Ihnen Ihr Beruf?
Gudmundur: Der Job ist gut bezahlt. Der Trockenfisch riecht allerdings stark – nicht viele Leute ergreifen diesen Beruf.
Sandra Sif: Ich arbeitete zunächst als Spenglerin, da dies der einzige Handwerksberuf war, den ich auf der Insel erlernen konnte. Heute arbeite ich in einer Institution für Menschen mit Behinderungen. Ich wollte schon immer etwas Gutes für diese Menschen tun.
Welche Verkehrsmittel benützen Sie?
Sandra Sif: Immer das Auto.
Gudmundur: Wenn wir aufs Hauptland fahren, nehmen wir die Fähre.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Gudmundur: Wir brauchen beide vier Minuten. Wenn ich zuvor noch die Kinder
in die Schule bringe, dauert es zehn Minuten.
Wie lange arbeiten Sie?
Gudmundur: Acht Stunden pro Tag.
Sandra Sif: Ich bin Teilzeitlerin und arbeite rund 25 Stunden pro Woche.
Sparen Sie Geld?
Sandra Sif: Wir legen jeden Monat etwas Geld für Familienferien zurück.
Welche Zukunftspläne haben Sie?
Gudmundur: Irgendwann in der Zukunft möchte ich gerne eine eigene Firma haben.
Sandra Sif: Ich träume von einer Weltreise mit der Familie.
Hat der Krieg in der Ukraine Auswirkungen auf Ihr Leben?
Sandra Sif: Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland führten zu einer spürbaren Inflation: Der Benzinpreis stieg stark, und auch die Lebensmittel wurden teurer.