Schimmelpilze lieben ölhaltige Produkte. Und sie mögen es feucht und warm. Nüsse aus Südeuropa, Afrika und Asien sind damit ein idealer Nährboden für Schimmelpilze. Das ist nicht nur unappetitlich, sondern auch gefährlich. Denn die Pilze können Gifte entwickeln, welche die Röstung überleben.
saldo schickte je zehn Proben von gerösteten und gewürzten Erdnüssen, Pistazien, Cashew-Kernen, Mandeln und Nussmischungen in ein spezialisiertes Labor. Die Preise pro 100 Gramm lagen zwischen 30 Rappen (Erdnüsse) und 8.90 Franken (Cashews). Das Labor prüfte die Produkte auf die Schimmelpilzgifte Aflatoxin und Ochratoxin A (siehe unten «So wurde getestet»).
Alle Mandeln und Nussmischungen ohne Gift
Das erfreuliche Ergebnis: In 42 der 50 Proben fanden die Experten keines der Gifte. Dazu gehörten alle Mandeln und Nussmischungen. Auch die untersuchten Cashew-Kerne und Pistazien schnitten gut ab. In beiden Gruppen enthielt nur jeweils eine Probe Schimmelpilzgift.
In den vietnamesischen «Sun Snack Curry Kernels» aus dem Spar fand das Labor Aflatoxin B1. Die Menge war allerdings zehnmal kleiner als der Grenzwert der Schweizer Hygieneverordnung.
Deutlich mehr Schimmelpilzgift fanden die Experten in den gerösteten Pistazien der türkischen Firma Göral aus dem Zürcher Laden Barkat. Das Produkt enthielt alle vier untersuchten Aflatoxine. Der Gesamtgehalt lag nahe am erlaubten Höchstwert.
Interessant: Das Schimmelpilzgift Ochratoxin A war in den 40 Proben Mandeln, Cashew-Kerne, Pistazien und Nussmischungen nicht nachweisbar. Das Labor stiess jedoch in fünf von zehn Erdnuss-Produkten auf Ochratoxin A.
Die Herkunft ist oft nicht ersichtlich
Der Giftstoff Ochratoxin A wird vorwiegend von Schimmelpilzen gebildet, die während der Lagerung entstehen. Am meisten Ochratoxin A wiesen die «Snack Fun Erdnüsse im Teigmantel Wasabi» von Aldi auf. Doch keine Sorge: Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) gibt für Ochratoxin A eine wöchentlich tolerierbare Menge an. Um diese zu erreichen, müsste ein 60 Kilo schwerer Erwachsener 19 Kilo der getesteten Aldi-Erdnüsse essen.
Ärgerlich: Woher genau die Nüsse im Test stammen, lässt sich oft nicht sagen. Bei 21 Produkten steht entweder kein Herkunftsland oder nur ein «Hergestellt in ...».
Laut dem Göral-Geschäftsführer Selcuk Bakisgan sind Pistazien «ein sehr empfindliches Produkt». Er will die Kontrollen künftig «intensivieren». Das Herkunftsland werde man künftig anbringen.
Migros, Aldi, Lidl und Spar halten fest, dass die gemessenen Werte den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dies gelte auch für die Herkunftsdeklaration.
So wurde getestet
Das Labor Planton GmbH in Kiel (D) testete für saldo je zehn Proben geröstete und gewürzte Erdnüsse, Pistazien, Cashews, Mandeln und Nussmischungen. Die Prüfpunkte:
Aflatoxine B1, B2, G1, G2 und Ochratoxin A: Diese Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) sind Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen. Ihre Belastung schwankt je nach Jahr und Anbaugebiet und ist stark von den klimatischen Bedingungen abhängig.
Schimmelpilzgifte bilden sich beispielsweise bei fehlerhafter Ernte, Trocknung, Weiterverarbeitung und Lagerung oder auch beim Transport. Wärme und Feuchtigkeit begünstigen die Entstehung. Fettreiche pflanzliche Produkte wie Nüsse sind besonders anfällig.
Schimmelpilze sind nicht immer sofort sichtbar.
Meist bilden sie sich an einer Stelle und verbreiten sich dann in der Ware. Das bedeutet: Die einzelnen Nüsse in einer Packung können unterschiedlich stark belastet sein.
Laut dem deutschen Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) können Schimmelpilzgifte zu verschiedenen Krankheiten führen. So können sie die Entstehung von Krebs begünstigen, Nieren und Leber schädigen, das Immunsystem beeinträchtigen oder Durchfall und Erbrechen verursachen.
Rezept für zwölf Fruchtschnitten
Fruchtmasse: Je eine kleine Tasse gewürzte Nüsse, Datteln und Dörrfrüchte abmessen. Im Zerkleinerer die Nüsse mittelgrob hacken, dann die Früchte zugeben und stark zerkleinern. Zuletzt einen grosszügigen Esslöffel Fruchtgelee oder Ahornsirup dazumischen. Nach Belieben mit Zimt, Chili oder Ähnlichem würzen.
Zubereiten:
Einen gehäuften Teelöffel Fruchtmasse auf eine Back-Oblate geben, das Ganze mit einer zweiten Oblate deckeln und vorsichtig der Form anpassen.