Pirmin Hotz ist Ökonom und seit 34 Jahren als Vermögensverwalter tätig. In seinem Buch «Über die Gier, die Angst und den Herdentrieb der Anleger» rechnet er mit diversen Akteuren der Finanzbranche ab. In einer gut verständlichen Sprache und mit zahlreichen Grafiken zeigt er auf, was bei der Geldvermehrung wirklich zählt. Wer Anlagerisiken breit streut, nicht auf Kredit spekuliert und mindestens zehn Jahre lang Zeit hat, kann laut Pirmin Hotz im Grunde nur gewinnen. «Über zwanzig Jahre betrachtet, gab es keine einzige Periode, in der mit Aktien die durchschnittliche Jahresrendite von 4 Prozent nicht übertroffen wurde», schreibt Hotz über den Schweizer Aktienmarkt.
Hotz hält nichts von Blendern, die höhere Renditen versprechen, und von Vermögensverwaltern, die Anlegern jedes Jahr bis zu 2,7 Prozent des Vermögens mit Gebühren abknöpfen. Solche Gesamtkosten seien zwar üblich. Sie setzen sich aus einer Vermögensverwaltungsgebühr von 1,2 Prozent, Fondskosten von 1,3 Prozent und einer Depotgebühr von 0,2 Prozent zusammen. Fair seien aber Gesamtkosten von 1,2 Prozent.
Hotz meint: «Wer indexiert investiert, schlägt die meisten aktiven Manager.» Das heisst: Viele Anleger brauchen keinen Vermögensverwalter, sondern investieren besser in börsengehandelte Indexfonds, also ETFs. Damit nimmt man kostengünstig und mit breit gestreutem Risiko am Aktienmarkt teil. Denn sie bilden einen Aktienindex ab.
Mit Blick auf die historischen Tiefzinsen rät Hotz von Obligationen weitgehend ab. Sie seien langfristig gar riskanter als ein diversifiziertes Aktienportfolio. Obligationen von guten Schuldnern würden sich allenfalls als Beimischung für vorsichtige Investoren eignen. Wichtiger sei eine Barreserve. Es sei ärgerlich, wenn man etwa während einer Börsenkrise Aktien verkaufen müsse, um Ausgaben zu decken.
Bei Immobilien spricht Hotz von «überschätzten Renditen». Unterhalts- und Nebenkosten würden häufig unterschätzt und nicht in die Renditeberechnung einfliessen. Zudem müsse man Gewinne auf Immobilienverkäufe versteuern, was bei Aktiengewinnen nicht der Fall sei.
Buchtipp: Pirmin Hotz, «Über die Gier, die Angst und den Herdentrieb der Anleger», Finanzbuchverlag, ca. Fr. 35.–
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