Mehr als vier Millionen Internetanschlüsse gibt es in der Schweiz. Gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik sind 95 Prozent aller Haushalte ans Internet angeschlossen. Im Vergleich zu den Vorjahren müssen sie für den Anschluss immer mehr bezahlen. Das zeigt ein aktueller saldo-Preisvergleich. So kostete etwa der günstigste Internetanschluss vor fast vier Jahren noch Fr. 24.95 pro Monat («K-Tipp» 3/2018). Heute sind es 29 Franken. Das sind pro Jahr fast 50 Franken mehr.
Im Vergleich zu den Nachbarländern sind Schweizer Internetanschlüsse eher günstig. Das hat ein Preisvergleich der tiefsten Tarife der 16 grössten Internetprovider in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien ergeben. Am günstigsten ist das Surfen in Österreich. Dort verlangt die österreichische Firma «Drei» umgerechnet nur gerade 24 Franken pro Monat. Am teuersten ist die französische Firma Orange mit rund 44 Franken – dabei sind jedoch Fernsehen und kostenloses Telefonieren ins Festnetz inbegriffen.
In der Schweiz surfen die meisten Nutzer mit Monzoon am günstigsten. Kostenpunkt: 29 Franken pro Monat. Das zeigt ein Preisvergleich von 22 Abos der 15 grössten Schweizer Telekomfirmen. saldo unterteilte die Abos in drei Kategorien: Single-, Paar- und Familienhaushalte. Für eine Person reicht nämlich eine Geschwindigkeit von 10 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) völlig aus. Damit kann man surfen, mailen und ruckelfrei Internet-TV schauen. Bei Paaren sind 20 Mbit/s ideal, bei Familien um die 50 Mbit/s.
Ergebnis: Paare fahren mit dem Angebot von Monzoon am günstigsten. Familien fahren mit Green am günstigsten. Ein Abo kostet monatlich Fr. 35.90. Auch für Singles kann Monzoon vorteilhaft sein. Denn sie kommen so in den Genuss einer schnelleren Surfgeschwindigkeit als etwa bei Iway. Dort kostet das Abo für Singles gleich viel, es ist aber langsamer. Weiterer Vorteil von Monzoon: Kunden können jederzeit per Ende Monat künden. Der Zugang funktioniert wie ein Prepaid-Handy mit Vorauszahlung.
In der Regel sind grosse Telekomfirmen wie UPC, Swisscom und Sunrise teurer als kleine. So ist beispielsweise Swisscom für Familien am teuersten. Diese bezahlen dort 65 Franken im Monat.
Neben den Kosten sind bei einem Abschluss auch Mindestvertragslaufzeiten zu beachten. Vorbildlich ist die Firma Monzoon, die ganz auf eine solche Kundengängelung verzichtet. Kunden können jederzeit per Ende Monat wechseln. Kurze Vertragslaufzeiten und -fristen haben ausserdem Green, Init7, die Sunrise-Marke Yallo und die Swisscom-Marke Wingo. Wer sich für Swisscom entscheidet, muss mindestens 12 Monate bleiben.
Alle im Vergleich erwähnten Unternehmen drosseln künstlich die Internetgeschwindigkeit. Das heisst: Auch wenn der Anschluss eines Kunden mehr leisten würde, begrenzen Internetprovider die Geschwindigkeit. Die einzige Ausnahme ist Init7. Dort gibts immer das höchstmögliche Tempo. Firmen wie etwa Iway oder Green prüfen vorab die technisch mögliche Geschwindigkeit an der gewünschten Adresse, weisen Kunden darauf hin und sperren teure Abos, die eine Geschwindigkeit versprechen, die an der gewünschten Adresse nicht erreicht werden kann. Ärgerlich: Keine Firma garantiert Mindestgeschwindigkeiten. Sogar Swisscom, die mit dem Abo «Internet basic» laut Grundversorgungskonzession mindestens 10 Mbit/s schnell sein sollte, erfüllt das oft nicht («K-Tipp» 13/2021). Swisscom-Sprecherin Annina Merk widerspricht: «Alle Kunden, die sich bei uns melden und das wünschen, erhalten Grundversorgungsleistungen.»
Regionale Anbieter unschlagbar
In einigen Ortschaften gehört das Kabel-, Telefon- oder Glasfasernetz der Gemeinde. Hier sind Internetanschlüsse deutlich günstiger. Grund: Gemeinden dürfen nur kostendeckende Gebühren verlangen. Beispiel: In 75 Gemeinden der Nordwestschweiz können Einwohner über Breitband.ch surfen. Der günstigste Internetanschluss kostet dort Fr. 9.90.