Ein guter Projektor für weniger als 1000 Franken
Kein Beamer im saldo-Test erzielte eine Bestnote. Grosse Unterschiede gab es beim Preis, aber auch bei der Qualität. Und: Je nach Bedürfnis schwang ein anderes Gerät obenaus.
Inhalt
- So wurde getestet
- Beamer_Tabelle
saldo 17/2022
25.10.2022
Lukas Bertschi
Die Fussball-Weltmeisterschaft im fernen Katar beginnt Ende November. Das hat zumindest für Fans einen Vorteil: Bei der TV-Übertragung der Spiele ist es oft schon dunkel. So lässt sich mit einem Beamer leichter ein scharfes Bild auf Wand oder Leinwand projizieren.
saldo liess 15 Geräte testen. Sieben Beamer schnitten mit einer guten Gesamtnote ab. Je nach Bedürfnis und den räumlichen Verhältnissen hat ein anderes Produkt di...
Die Fussball-Weltmeisterschaft im fernen Katar beginnt Ende November. Das hat zumindest für Fans einen Vorteil: Bei der TV-Übertragung der Spiele ist es oft schon dunkel. So lässt sich mit einem Beamer leichter ein scharfes Bild auf Wand oder Leinwand projizieren.
saldo liess 15 Geräte testen. Sieben Beamer schnitten mit einer guten Gesamtnote ab. Je nach Bedürfnis und den räumlichen Verhältnissen hat ein anderes Produkt die Nase vorn:
- Langlebigkeit: Die Beamer im Test funktionieren mit einem Laser oder mit einer Lampe. Laser haben eine rund doppelt so lange Lebensdauer wie Lampen. Beim Testsieger «UHZ50» von Optoma liefert ein Laser das Licht. Die Experten lobten die Bildschärfe und die Farben. Auch bei Szenen mit schnellen Bewegungen – wie etwa bei einem Fussballspiel – blieb das Bild klar. Der Nachteil: Mit 2299 Franken ist das Modell wie die meisten Laser-Geräte eher teuer. Der günstigste Laser-Beamer ist der «PL1520i» von Acer für 1076 Franken. Das Gerät schnitt aber nur genügend ab, da die Farben zu wenig harmonisch abgestuft sind.
- Preis: Der günstigste mit «gut» bewertete Beamer ist der «EH-TW7000» von Epson. Er kostete 999 Franken. Das Gerät hatte in abgedunkelten Räumen eine sehr gute Bildqualität und war einfach zu bedienen. Allerdings ist es eher laut.
- Betriebsgeräusch: Bei Actionfilmen ist das Betriebsgeräusch kein Problem, bei einem Studiofilm schon. Vergleichsweise laut war auch ein anderer Epson, der «EB-FH06» – mit 587 Franken der günstigste Beamer im Test. Von den guten Geräten war nur der Testsieger von Optoma leise. Der «TH585P» von BenQ für rund 650 Franken erhielt punkto Lautstärke lediglich die Note «genügend». Die Bildqualität war sowohl in abgedunkelten als auch in helleren Räumen gut. Im Eco-Modus arbeiten die Geräte leiser und brauchen weniger Strom, doch die Leuchtkraft ist reduziert.
- Nutzung in helleren Räumen: Wer nicht gern in abgedunkelten Räumen fernsieht oder seine Wohnung nicht vollständig verdunkeln kann, sollte sich für einen Beamer entscheiden, der auch in hellerer Umgebung scharfe Bilder liefert. In diesem Prüfpunkt schnitten die Geräte von Epson am besten ab. Ebenfalls empfehlenswert sind diesbezüglich die Modelle von BenQ und Acer.
Wichtig: Die Helligkeit wird in Lumen angegeben. Manche Hersteller tricksen dabei. Sie geben an, wie viel Lumen die Lampe abstrahlt. Entscheidend ist aber, wie viel Licht auf der Leinwand auftrifft. Dieser Wert heisst ANSI-Lumen. Je grösser die Leinwand und je heller der Raum, desto mehr ANSI-Lumen sind nötig.
- Für kleine Räume: Ultrakurzdistanz-Beamer können direkt vor der Leinwand stehen. Das Licht wird von der Oberseite des Gehäuses auf die Wand projiziert. Der «EH-LS300B» von Epson ist ein solches Gerät und verpasste bei der Bildqualität in abgedunkelten Räumen nur knapp eine gute Note. In hellerer Umgebung gehörte er zu den besten.
So lassen sich die Bild- und die Tonqualität verbessern
- Einstellungen: Beamer sind beim Kauf auf bestimmte Filmkategorien programmiert, etwa für Filme oder Sportevents. Es lohnt sich, die verschiedenen Einstellungen bei sich zu Hause auszuprobieren.
- Bildgrösse: Je heller die Umgebung, desto kleiner sollte die Bilddiagonale sein, sonst wird das Bild nicht richtig scharf. Wer den Raum abdunkelt, kann das Bild grösser machen
- Projektionsfläche: In der Regel genügt eine glatte weisse Wand als Projektionsfläche. Im Freien kommt man um eine Leinwand nicht herum. Wichtig: Die Zuschauer sollten möglichst frontal davor sitzen. Aus spitzem Winkel kann das Bild deutlich dunkler und unscharf sein.
- TV-Geräte als Alternative:saldo testet regelmässig grosse Fernseher, im Internet zu finden unter Saldo.ch. Ein Test mit den aktuellsten Geräten erscheint voraussichtlich in saldo 20/2022.
- Einstellungen: Beamer haben im Unterschied zu Fernsehgeräten keine eingebauten Lautsprecherboxen. Für den Ton muss man die Produkte an eine Soundbar oder an eine Stereoanlage anschliessen. Der «K-Tipp» prüfte im September 2021 zehn Soundbars («K-Tipp» 15/2021). Im Test konnte aber kein Produkt vollständig überzeugen.
So wurde getestet
Zusammen mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) testete saldo 15 Beamer. Die ICRT ist ein Zusammenschluss von 35 Konsumentenschutzorganisationen aus Europa, den USA, Australien und Asien. Das waren die Testkriterien:
- Bildqualität: Fünf Experten führten einen Bildtest durch. In einem abgedunkelten Raum bewerteten sie die Bildqualität bei Spielfilmen, Computerspielen und Standbildern. Überprüft wurde zudem, wie gut das Bild in beleuchteten Räumen ist. Auch wurde gemessen, wie hell und kontrastreich das Bild war.
- Bedienung: Getestet wurde die Installation und die Wartung der Beamer. Lassen sich die Geräte problemlos bedienen? Wie gut funktioniert die Fernbedienung? Wie übersichtlich ist das Menü?
- Betriebsgeräusch: Die Experten massen den Lärmpegel bei Betrieb an allen vier Geräteseiten aus einem halben Meter Distanz.
- Stromverbrauch: Gemessen wurde der Stromverbrauch im Betrieb und im Standbymodus.