Auf der Badewiese, beim Cappuccino, auf dem Balkon: Elektronische Bücher sind überall und jederzeit abrufbar. Wer ein bestimmtes Buch lesen will, findet es in den Internetshops der Schweizer Buchhandlungen inzwischen meist auch als E-Book. In der Regel zahlen Kunden dafür gleich viel wie beim Kauf eines gebundenen Buchs. Das gilt auch für viele Bücher im Kindle-Shop von Amazon. Ein Bibliotheksausweis kann sich daher schnell lohnen.
Ist die Ausleihfrist abgelaufen, wird das E-Book gesperrt
Mehr als 200 Schweizer Bibliotheken haben sich zu Verbünden zusammengeschlossen und bieten Tausende von E-Books zur Ausleihe an. Das reicht vom Ratgeber über das Sachbuch bis zum Thriller (siehe Tabelle im PDF). Mit einem Bibliotheksausweis ist die Ausleihe über das Internet gratis. Je nach Bibliothek kostet ein Ausweis meist zwischen 30 und 50 Franken pro Jahr, in einigen Bibliotheken gar nichts. Manche Bibliotheken bieten auch reine Digitalabos an.
Beispiel: Auf Amazon ist die Kindle-Version des Romans «GRM: Brainfuck» der Schweizer Literaturpreisträgerin Sibylle Berg für umgerechnet 25 Franken erhältlich. Die Schweizer Buchhändler verlangen vergleichbare Preise. Bei Bibnetz.onleihe.com kann man das Buch für drei Wochen ausleihen – vorausgesetzt, man hat ein Digitalabo. Das kostet 30 Franken pro Jahr. Kunden der beteiligten Bibliotheken können damit beliebig viele E-Books ausleihen – bis acht aufs Mal. Nach Ablauf der Leihfrist wird das Dokument automatisch gesperrt.
Limitierte Zahl Leih-Exemplare eines Titels
Das Prinzip der sogenannten Onleihe ist überall ähnlich. Um kopiergeschützte E-Books lesen zu können, muss man sich bei Adobe registrieren (Direkt-Link: saldo.ch/adobe) – am besten via PC. Nach der Registrierung erhält man eine Adobe-ID, die auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzbar ist, zum Beispiel auf dem PC, dem Smartphone und dem E-Reader. Über die Startseiten der Plattformen kann man nun nach Titeln suchen. Hat man auf «Ausleihen» geklickt, wählt man eine der Verbundsbibliotheken aus, gibt seine Nutzerdaten an und lädt das gewünschte Buch herunter.
Ein Nachteil der Online-Ausleihe: Es stehen nur eine begrenzte Zahl von E-Book-Exemplaren zur Verfügung. Es kann also sein, dass man ein Buch nicht sofort lesen kann, sondern dieses «vormerken» muss. In solchen Fällen ist es nützlich, wenn man Zugang zu mehreren Onleihen hat. Das E-Book «GRM: Brainfuck» beispielsweise kann auf mehreren Plattformen ausgeliehen werden. Wer mehr als eine Plattform nutzt, hat zudem eine grössere Auswahl.
Kindle-Kunden können mit ihren Geräten nur E-Books öffnen, die sie bei Amazon erwarben. Wer auf das Ausleihprogramm der Schweizer Bibliotheken zugreifen will, muss den Kindle beiseite legen und auf andere Trägermedien wie Smartphone, Tablet oder Laptop ausweichen.
Gratis über 5000 E-Books bei der Zentralbibliothek Zürich
Tipp: Wer in Zürich unterwegs ist, kann sich in der Zentralbibliothek Zürich vor Ort einen Bibliotheksausweis ausstellen lassen. Dieser ist kostenlos und bietet Zugang zu mehr als 5000 E-Books. Auch andere Bibliotheken stellen kostenlose Ausweise aus. Diese sind oft aber nur für die Einwohner des jeweiligen Kantons gedacht. Manche Bibliotheken wie etwa die Kantonsbibliothek Graubünden akzeptieren auch Anmeldungen via Internet. Ein Abo kostet 30 Franken. Nachfragen lohnt sich!