Eier ohne getötete Küken: Aus der Schweiz nur mit Zuschlag
In Nachbarländern ist das Vergasen von männlichen Küken verboten. In der Schweiz lässt bisher nur ein Teil der Betriebe alle Küken schlüpfen. Solche Eier sind bis zu vier Mal so teuer wie ausländische Eier.
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- Preisvergleich Eier ohne Kükentöten
saldo 15/2024
25.09.2024
Jocelyn Daloz
Für Eier aus der Schweiz müssen pro Jahr rund zwei Millionen männliche Küken sterben. Denn Hähne legen keine Eier. Zudem setzen Männchen der Legehennenrasse kaum Fleisch an. Für die Geflügelindustrie sind sie deshalb nutzlos. Im Rahmen einer freiwilligen Branchenlösung verpflichteten sich die Eierproduzenten, das Vergasen der Küken bis Ende 2025 zu stoppen. Bei rund der Hälfte der Bio-Betriebe ist das bereits der Fall: Sie lassen alle K&u...
Für Eier aus der Schweiz müssen pro Jahr rund zwei Millionen männliche Küken sterben. Denn Hähne legen keine Eier. Zudem setzen Männchen der Legehennenrasse kaum Fleisch an. Für die Geflügelindustrie sind sie deshalb nutzlos. Im Rahmen einer freiwilligen Branchenlösung verpflichteten sich die Eierproduzenten, das Vergasen der Küken bis Ende 2025 zu stoppen. Bei rund der Hälfte der Bio-Betriebe ist das bereits der Fall: Sie lassen alle Küken schlüpfen.
Andere Betriebe setzen auf die maschinelle Früherkennung des Geschlechts. Männliche Küken werden vor dem Ausbrüten aussortiert und zu Tierfutter verwertet.
In europäischen Ländern ist das Töten von Küken verboten
Anders als in der Schweiz ist das Töten von Küken in Deutschland, Frankreich, Österreich und Luxemburg verboten. Ein saldo-Preisvergleich zeigt: Eier aus solchen Ländern sind klar günstiger als entsprechende Schweizer Eier. So kosten etwa ein Import-Ei bei Aldi und ein Import-Ei bei Lidl 28 Rappen pro Stück. Zum Vergleich: Das günstigste Schweizer Ei ohne Kükentöten gibt es bei Coop und Migros für 65 Rappen. Wer Schweizer Bio-Eier ohne Kükentöten will, zahlt bei Aldi, Denner und Lidl am wenigsten, nämlich 78 Rappen pro Stück.