Die meisten Drucker können heute auch scannen und kopieren. Laserdrucker drucken in der Regel schneller und günstiger als Tintenstrahldrucker. Dafür sind sie teurer in der Anschaffung. saldo wollte wissen, was die neuesten Multifunktionsgeräte leisten. Ein spezialisiertes Labor testete bei 12 Tintenstrahldruckern, wie gut sie drucken, scannen und kopieren. Die Laborexperten berechneten ausserdem, wie hoch die Druckkosten pro gedruckte Seite sind und wie gut sich die Geräte bedienen lassen (siehe unten «So wurde getestet»).
Druckkosten innerhalb von drei Jahren 90 Prozent tiefer
Wer besonders viel druckt, wählt am besten den «Epson Ecotank ET-3750». Der Testsieger ist mit 439 Franken zwar das teuerste Gerät im Test. Langfristig kann sich die Anschaffung aber lohnen. Denn kein anderes Gerät druckte so günstig: Laut Laborberechnungen kosten hundert A4-Seiten mit Text knapp 10 Rappen. Für den Druck von zwanzig A4-Fotos zahlt man rund 20 Rappen. Zum Vergleich: Das beste Lasergerät im letzten saldo-Test druckte noch deutlich teurer. 100 Seiten Text kosteten 1 Franken, zwanzig Fotos 2 Franken (saldo 1/2015). Der Testsieger schnitt auch bei der Lautstärke und beim Stromverbrauch sehr gut ab. Und die Druckqualität war insgesamt gut.
Am teuersten ist das Drucken mit dem «Canon Pixma TS 8150». Hundert Seiten Text kosten rund 5 Franken, 20 Fotos sogar knapp 12 Franken. Der Vorteil des Canon-Druckers: Er druckte Fotos und Farbseiten schärfer als die meisten anderen Drucker im Test. Damit erhielt er ebenfalls eine gute Gesamtnote.
Zu wenig Tiefenschärfe beim Scannen
Einen guten Foto-Drucker gibt es bereits für weniger als hundert Franken: Der zweitplatzierte Drucker «HP Officejet 5230» kostet 99 Franken. Er druckte schnell und gut. Er hatte zudem eine schnelle Scanfunktion. Gut und günstig ist auch der «Brother DCP J-2572DW» für rund 100 Franken. Seine Ausdrucke waren besonders wasser- und lichtbeständig.
Vier Tintenstrahldrucker erhielten nur eine genügende Gesamtnote, je zwei Brother- und Epson-Modelle.
Sie schwächelten bei der Scan- und Kopierqualität. Bei den Scans fehlte es zum Beispiel an Tiefenschärfe. Das heisst: Der Vordergrund des Bildes war scharf, der Hintergrund aber nicht.
So sparen Sie Druckkosten
Verwenden Sie den Entwurf-Modus: Der Druck erfolgt nur mit der Hälfte der Tinte. Damit eignet er sich vor allem für Texte und Grafiken, die nicht besonders scharf sein müssen.
Die Patronen nicht gleich bei der Warnmeldung «tiefer Tintenstand» wechseln. Sie halten noch eine Weile.
Nur die leeren Patronen ersetzen: Bei vielen Geräten kann man die Farbpatronen einzeln auswechseln.
So wurde getestet
saldo führte den Test zusammen mit der Organisation International Consumer Research & Testing (ICRT) durch. Das ist ein Zusammenschluss von über 35 europäischen Konsumentenschutzorganisationen. Das Labor testete zwölf Multifunktionsdrucker.
Druckqualität: Drei Experten bewerteten die Druckqualität von Schwarzweissseiten, Fotos und einer A4-Seite mit Farben. Ausserdem wurde die Geschwindigkeit des Drucks gemessen. Wichtig zudem: Verschmiert der Druck, wenn man Wasser darüber laufen lässt oder den Text markiert? Was passiert, wenn die Bilder für 26 Stunden unter UV-Licht gelegt werden?
Kopieren: Die Experten prüften, ob die Kopien scharf sind und ob sie mit dem Originaltext oder -bild übereinstimmen.
Scannen: Zur Beurteilung der Scanfunktion lasen die Experten eine Schwarzweissseite, eine Farbseite sowie ein Foto ein. Danach massen sie die Auflösung, die Farbwiedergabe sowie die Tiefenschärfe des Texts oder des Bildes.
Druckkosten: Das Labor das mass das Gewicht der vollen Original-Patronen. Danach liessen die Tester den Drucker nach einem fixen Ablauf für Fotos, Schwarz-weiss- und Farbdrucke laufen und massen das Gewicht der verbleibenden Tinten. Daraus berechneten sie die Druckkosten.
Handhabung: Drei Experten bewerteten unter anderem folgende Punkte: Wie einfach lässt sich der Drucker in Betrieb nehmen? Wie gut lassen sich Papiergrösse und Druckqualität einstellen? Lässt sich ein Papierstau schnell beheben?
Stromverbrauch/Lautstärke: Gemessen wurden der Stromverbrauch im Standbymodus und beim Drucken. Weiter massen die Tester, wie laut die Geräte sind.