Auch neueste Dieselautos verschmutzen die Luft weit über den Grenzwerten. Trotzdem kaufen viele grosse Flottenbetreiber wie die Swisscom weiterhin solche Autos. Das zeigt eine saldo-Umfrage.
Neue Euro-6-Dieselwagen wie der Renault Megane Grandtour 1.5 dCI stossen bis zu 16 Mal mehr giftige Stickoxide aus, als die Hersteller angeben. Das zeigen Strassentests der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt Empa (saldo 8/2017).
Dieselautos sind eine Hauptquelle der Luftverschmutzung mit Stickoxid. Diese Abgase fördern Atemwegserkrankungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Die Luft könnte am schnellsten verbessert werden, wenn grosse Flottenbetreiber wie Mietautofirmen, die Swisscom oder Lifthersteller Schindler auf Wagen mit niedrigem Stickoxidausstoss umsteigen. Gemäss dem Verband der Fahrzeugflottenbesitzer kaufen Unternehmen jedes Jahr rund 40 Prozent aller 320 000 Neuwagen in der Schweiz.
Kein Thema bei Swisscom, ABB, Emmi und vielen mehr
saldo fragte bei 28 grossen Flottenbetreibern nach: Haben sie ihre Einkaufspolitik geändert? Ergebnis: Die meisten haben das Problem nicht erkannt. Kein Thema ist ein Wechsel auf weniger umweltschädliche Autos zum Beispiel bei den Autovermietern Hertz oder Europcar, Emmi, ABB, Schindler, Siemens, Swisscom, der Zurich Versicherung sowie den Kantonspolizeien Aargau, Bern und Basel.
Migros besitzt aktuell 788 PWs. Davon fahren 658 mit Diesel. Der Detailhändler erwägt, die Einkaufspolitik zu ändern. Dasselbe sagen Mobiliar, Axa, die Plakatgesellschaft APG und die Post. Coop erklärt, seine Wasserstoffflotte auszubauen und bald E-Autos zu kaufen. Bereits gehandelt hat das Carsharing-Unternehmen Mobility: Aktuell hat die Firma rund 2000 Diesel-PWs. Laut einem Sprecher ersetzt Mobility nach und nach 700 alte Diesel- durch Benzinfahrzeuge.