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Konzerne wie Unilever oder BP geben sich grün, verschmutzen aber die Umwelt. Ein Dokumentarfilm zeigt, wie wenig verlässlich grüne Versprechungen sind.
Wer etwas für die Umwelt tun will, muss nur nachhaltig einkaufen. Das ist die Werbebotschaft vieler Unternehmen. Doch der Dokumentarfilm «Die grüne Lüge» zeigt: Auf solche Versprechen ist kein Verlass. Der Begriff Nachhaltigkeit dient oft nur dem sogenannten «Greenwashing». Unternehmen geben sich umweltfreundlich und verantwortungsbewusst, um ihr Image aufzupolieren.
Der deutsche Filmemacher Werner Boote besucht zusammen mit der Journalistin und «Greenwashing»-Expertin Kathrin Hartmann das Amazonasgebiet in Brasilien. Wo ein paar Tage zuvor noch Regenwald war, gehen die beiden nun über verbrannte Erde und Wurzeln. Hier entsteht eine riesige Plantage für die Produktion von Palmöl. Trotzdem verwenden verantwortliche Firmen wie Unilever auf ihren Produkten ein Siegel für «nachhaltiges» Palmöl.
Der Film dokumentiert auch den erfolglosen Widerstand der Ureinwohner gegen solche Projekte.
Nach dem Grossbrand der Bohrinsel «Deep Water Horizon» 2010 brüstete sich BP, Umweltschäden abgewendet zu haben. Tatsächlich besprühte der Konzern das Erdöl mit Chemikalien, damit es auf den Meeresgrund sank. Noch heute werden Teerklumpen an Land geschwemmt. Und die Fischer ziehen Garnelen mit ölschwarzen Kiemen aus ihren Netzen. Andere Szenen im Film sind eher absurd als bedrückend: So bewirbt ein US-Hersteller von Pestiziden seine Produkte mit der Aussage, sie seien «etwas weniger giftig» als andere Mittel.
Expertin Hartmann stellt eine wichtige Frage: Warum müssen Konsumenten selbst entscheiden, ob sie Produkte kaufen, die Umwelt und Tiere nicht schädigen? Für sie ist klar: Es braucht eine gesetzliche Regelung. Marc Mair-Noack
«Die grüne Lüge.» Ein Film von Werner Boote. 93 Minuten. Lighthouse Entertainment 2018
Erhältlich auf DVD.
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