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Normalerweise ist ein Produkt dann am teuersten, wenn die Nachfrage gross, das Angebot aber klein ist. Anders bei den Tomaten: Je mehr auf dem Markt sind, desto höher sind die Preise. Pro Jahr importieren die Schweizer Händler 24 000 Tonnen – hauptsächlich aus Spanien, Marokko und den Niederlanden. Das zeigen die Zahlen der Zentralstelle für Gemüsebau für das vergangene Jahr. Zusätzlich kommen jeden Sommer rund 40 000 Tonnen Schweizer Tomaten auf den Markt. Diese stammen zu 97 Prozent aus Gewächshäusern.
Trotz des im Sommer sehr grossen Angebots steigen die Preise jeden Sommer massiv: Für 1 Kilogramm Bio-Tomaten zahlten die Konsumenten im vorletzten Mai im Durchschnitt Fr. 4.40. Im Juli stieg der Kilopreis auf Fr. 7.89. Das entspricht einer Preiserhöhung um 79 Prozent. Bei konventionellen Tomaten stieg der Kilopreis in der gleichen Periode um 20 Prozent von Fr. 3.70 auf Fr. 4.45. Dies geht aus der Statistik zu den Detailhandelspreisen des Bundesamts für Landwirtschaft hervor.
Grund: Die Konsumenten müssen die teuren Schweizer Tomaten kaufen, weil der Bund die Einfuhrzölle zwischen Juni und Ende September so stark erhöht, dass niemand mehr Tomaten importiert. Das heisst, im Sommer sind praktisch nur noch Schweizer Tomaten in den Läden. Für diese zahlen die Detailhändler im Durchschnitt 76 Prozent mehr als für ausländische. Diese Hochpreispolitik berappen die Konsumenten.
Übrigens: Die Schweizer Bauern erhalten im Sommer für 1 Kilogramm konventionelle Tomaten Fr. 2.68, für Bio-Tomaten Fr. 5.05.
Quelle: Bundesamt für Landwirtschaft, Marktbeobachtung, Monatswerte der durchschnittlichen Detailhandelspreise
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