Valeria Zitiello und Marco Adiutori (beide 33) heirateten vor acht Jahren und zogen in eine Pförtnerwohnung ein. Marco übernahm den Hauswartjob von seinem Schwiegervater Nicandro (74), der als Rentner ebenfalls im achtstöckigen Wohnhaus lebt. Die Zweizimmerwohnung der Familie liegt im Souterrain. Tochter Penelope (3) kann im kleinen Garten vor dem Haus spielen, und es gibt auch mehrere Parks, wo die Eltern und der Grossvater den kleinen Edoardo (6 Monate) ausfahren können. Die Familie besitzt im gleichen Stadtteil noch eine kleine Eigentumswohnung. Diese vermietet sie, um das Einkommen aufzubessern.
Finanzielle Situation
- Bruttoeinkommen: Marco verdient 1875 Franken pro Monat, Valeria 1560 Franken. Dazu kommen 1145 Franken Mieteinnahmen aus der Eigentumswohnung.
- Kosten fürs Wohnen: Pro Monat 125 Franken für Gas, Strom und Telefon, 620 Franken für die Hypothek.
- Kosten für Krankenversicherung: In der Einkommenssteuer enthalten.
- Steuern: Marco und Valeria zahlen 10 000 Franken Einkommenssteuer pro Jahr. Dazu kommen rund 5200 Franken Grundsteuer sowie Abgaben für die Eigentumswohnung, die vermietet wird.
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Marco: In unserer Wohnung ist es zu eng. Aber immerhin zahlen wir keine Miete.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Valeria: Zucchini und Koteletts, für einmal nicht von einem der Tagesmärkte im Viertel.
Was machen Sie beruflich?
Valeria: Ich bin Verwaltungsangestellte in einem Diagnostikzentrum für Radiologie.
Marco: Als Hauswart schaue ich, dass alle Bewohner zufrieden wohnen können.
Welche Verkehrsmittel benutzen Sie?
Marco: Wenn wir mit den Kindern grössere Distanzen zurücklegen müssen, immer das Auto. Zum Kindergarten gehen wir zu Fuss.
Wie lange ist Ihr Arbeitsweg?
Valeria: Mit dem Auto etwa 45 Minuten. Ich benutze aber oft Bus, U-Bahn oder das Velo. So erspare ich mir die Parkplatzsuche.
Wie lange arbeiten Sie?
Valeria: Bei mir sinds 30 Stunden pro Woche.
Marco: Ich arbeite 43 Stunden pro Woche.
Wo verbrachten Sie die letzten Ferien?
Valeria: Ich war mit Penelope und Freundinnen in Kalabrien am Meer.
Sparen Sie Geld?
Marco: Ja, aber das Ersparte fliesst nicht auf eine Konto, sondern in die Abzahlung der Eigentumswohnung.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Valeria: Wir gehen gern ins Restaurant oder machen Wochenendausflüge.
Wie wirkt sich der Krieg in der Ukraine auf Ihre Lebenskosten aus?
Valeria: Im Supermarkt sind die Preise um 10 Prozent gestiegen. Und nun sollen sich ja auch noch Gas- und Stromkosten verdoppeln.
Welche Folgen hatte Corona für Sie?
Marco: Vor ein paar Wochen infizierte sich die ganze Familie mit Omikron. Wir verliessen die Wohnung zehn Tage lang nicht mehr.