Die Zürcher Firma South Pole verkauft CO2-Zertifikate. Mit diesen sollen Firmen oder Konsumenten angeblich Klimaschäden ausgleichen können. Doch von den Zahlungen kommt wenig bei Klimaschutz­projekten wie etwa in Simbabwe an (saldo 3/2022). 

Die britische Zeitung «Guar­dian», die ­Investigativplattform SourceMate­rial und die deutsche Zeitung «Zeit» nahmen nun die ­Zertifikate der US-Zertifizierungsorganisation Verra unter die Lupe, die drei Viertel aller weltweit gehandelten CO2-Zertifikate beaufsichtigt. Ergebnis: 90 Prozent der von Ver­ra überprüften Zertifikate von tropischen Waldschutzprojekten sind wertlos.

Die Zürcher Firma South Pole verkaufte bis 2020 ebenfalls Verra-Zertifikate – etwa für das Kariba-Waldschutzprojekt in Simbabwe. South Pole äusserte sich auf Anfrage nicht dazu. Gegenüber der «Zeit» räumte das ­Unternehmen ein, man «vermute», dass die CO2-Einsparprognose von Kariba um 50 Prozent überschätzt war. South Pole habe sich an die Regeln von Verra gehalten.