Geht es in den Nachrichten um die Börse, ist die Rede meistens auch vom Swiss Market Index (SMI). Er ist der bedeutendste Aktienindex der Schweiz. Für Anleger ist es wichtig, zu wissen, wie sich der SMI entwickelt – und was das Auf und Ab für sie bedeutet.
Der am 1. Juli 1988 lancierte Index fasst die Kursentwicklung der 20 grössten Schweizer Konzerne zusammen. Der Nahrungsmittelriese Nestlé und die beiden Basler Pharmakonzerne Novartis und Roche sind für mehr als die Hälfte des SMI verantwortlich. Keine Aktie darf aber mehr als 18 Prozent des SMI ausmachen. Zwar kann diese Schwelle zwischenzeitlich überschritten werden, aber vier Mal pro Jahr wird die Gewichtung auf 18 Prozent gestutzt.
Der SMI startete am 30. Juni 1988 bei einem Stand von 1500 Punkten. Seither hat er sich versechsfacht (siehe Grafik im PDF). Das heisst, die im Index enthaltenen Aktien sind sechs Mal mehr wert als vor 30 Jahren.
Viele Anleger besitzen Aktienfonds. Mit ihnen können sie an der Wertentwicklung verschiedener Aktien teilhaben. Besonders beliebt sind die kostengünstigen ETFs (Exchange Traded Funds), also börsengehandelte Indexfonds. Damit investieren die Anleger in Aktien, die in einem Index vertreten sind, zum Beispiel dem SMI. Legt der SMI zu, so steigt in gleichem Masse der Wert des Indexfonds – und umgekehrt. Zwar fallen noch Gebühren und Depotkosten an, aber diese bewegen sich pro Jahr im Promillebereich der investierten Summe.
Seit 1988 hat der SMI (ohne Dividenden) durchschnittlich um sechs Prozent pro Jahr zugelegt. Wer einen langfristigen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren und starke Nerven hat, fährt mit dem Indexfonds trotz möglichen Wertschwankungen gut.
Ein Schwergewicht kann den ganzen SMI mitziehen
Viele Anleger besitzen Aktien von einzelnen Unternehmen, die im SMI vertreten sind. Sie müssen sich nicht unbedingt Sorgen machen, wenn es mit dem Index bergab geht. Entscheidend ist für sie nur der Wert ihrer Aktien. Es ist möglich, dass sich einzelne Aktien im SMI positiv entwickeln, während die Mehrheit der Kurse fällt. Steigen beispielsweise die Titel des Pharmakonzerns Roche, kann der SMI zulegen, obwohl viele andere, weniger bedeutende Aktien im Minus notieren. Genauso kann es passieren, dass der Wert der eigenen Aktie, die nicht Teil des SMI ist, fällt, während der SMI zulegt.
Der Index SPI bildet die Gesamtrendite der Aktien ab
Ebenfalls interessant für Anleger ist der Swiss Performance Index (SPI). Er umfasst über 200 börsenkotierte Schweizer Unternehmen. Der SPI startete am 1. Juni 1987 bei 1000 Punkten. Wie beim SMI sind auch in diesem Index Nestlé, Novartis und Roche prominent vertreten. Sie machen mit 47 Prozent fast die Hälfte des Indexes aus. Die restlichen Unternehmen müssen sich die andere Hälfte teilen.
Es gibt auch Indexfonds, die den SPI abbilden. Im Gegensatz zum SMI misst der SPI die Gesamtrendite der Aktien – also nicht nur die Kursentwicklung der Aktien. Im SPI sind auch die Dividendenerträge berücksichtigt. Das ist der Hauptgrund, warum der SPI langfristig stärker steigt als der SMI (siehe Grafik). Zudem zeigt er nicht nur die Entwicklung der Grosskonzerne, sondern auch von mittelgrossen Unternehmen. Das heisst, das Risiko ist breiter gestreut, und die Rendite tendenziell besser.
Tipp: Wer in Indexfonds investieren möchte, die den SMI oder SPI abbilden: Der günstigste ETF mit jährlichen Kosten von 0,1 Prozent des investierten Betrages heisst iShares Core SPI (Valor 23793565). Wer nur auf die 20 Grosskonzerne im SMI setzen möchte, kauft den UBS ETF SMI (Valor 1714271). Die jährlichen Kosten des Fonds sind mit 0,2 Prozent zwar etwas höher, aber immer noch deutlich günstiger als jede Vermögensverwaltung.